Gestern erreichte mich die Nachricht, wonach Hamburg eine neue Oper bekommen soll. Wie, das finanziell so klamme Hamburg leistet sich ein neues Opernhaus? Na, ganz so ist das nicht, denn den Löwenanteil will über seine Stiftung der in der Schweiz lebende Milliardär Klaus-Michael Kühne bezahlen.
Das ist doch vor allem der unseligen Neiddebatten hierzulande eine super Meldung, eine die zu spontanem Jubel, zu Extra-Jubelausgaben der Hamburger Zeitungen, zur Jubelbeflaggung in Hamburg und zu einem Dank-Hupen der im Hafen liegenden Schiffe führen müssen. Die Theaterleute müssten zu Dankvorstellungen einladen.
Ja, müssten – aber doch nicht in Deutschland. Hier fragt man sich, was der Mäzen, der hier ja keine Steuern zahlt, damit bezweckt. Man fragt nach der Vergangenheit seiner Familie. Ja, man sucht das Haar in der Suppe. Das macht den wohl 249 deutschen Milliardären so richtig Mut, mit ihrem Geld ganz offen zum Beispiel Kunst und Kultur vor dem Kahlschlag zu bewahren. Welcher Reiche in Deutschland wird sein Geld in aller Öffentlichkeit beispielsweise für die in Frage gestellte Sanierung der Komischen Oper in Berlin zur Verfügung stellen?
Mir kommt mehr als der kalte Kaffee hoch, wenn ich all die deutschen Krümelkacker, auch die in den Medien sehe, die so gern den Span im Auge des anderen, aber den Balken im eigenen Auge nicht sehen wollen. Dabei müssten wir doch alles tun, damit unsere Milliardäre wenigstes 10 Prozent ihres Vermögens für gute Zwecke wie Theater, aber auch Stipendien spenden.
Die Beste Frau der Welt und ich würden so einen Spender gern mal zum Frühstück einladen. Ich hoffe, das stößt nicht ab.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Christina, Irmhild, Adolf, Gisela
Bild: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Oper geschenkt
So liebe ich Milliardäre
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