Käse genießen ohne Bauchschmerzen

Die meisten Heumilch-Käse sind von Natur aus laktosefrei



(djd). Wer von einer Laktoseintoleranz betroffen ist, kennt Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen nur zu gut: Sie treten oft auf, wenn der oder die Betroffene Milchprodukte isst. Doch es gibt Auswege aus der Misere.

Es fehlt ein Enzym


Laktose ist Milchzucker und damit ein natürlicher Bestandteil der Milch. Sie kann von den meisten Menschen mithilfe des körpereigenen Enzyms Lactase unbemerkt abgebaut werden. Säuglinge produzieren im Dünndarm dieses Enzym, um die Laktose in der Muttermilch zu spalten und zu verdauen. Einige Menschen verlieren im Laufe ihres Lebens jedoch diese Fähigkeit, und dann treten die Verdauungsprobleme auf – und zwar nicht nur, wenn sie Milch trinken oder Joghurt essen, sondern auch beim Genuss von Käse. Es gibt jedoch auch Käsesorten, die von Natur aus laktosefrei sind und somit die genannten Beschwerden gar nicht erst hervorrufen. Dazu zählen die meisten Heumilch-Käse.

Der Säuerungsprozess hilft

Nahezu jeder Heumilch-Käse – mit Ausnahme von Frischkäse - kann bei Laktoseintoleranz bedenkenlos gegessen werden, denn er enthält weniger als ein Gramm Laktose auf 100 Gramm des Produktes und gilt damit als laktosefrei. Wie kommt das? Ganz einfach: Käse entsteht durch Fermentation – das ist ein natürlicher Vorgang, um Milch haltbar zu machen. Dabei wandeln Milchsäurebakterien einen Großteil der Laktose in Milchsäure um. Durch mikrobielle Stoffwechselvorgänge und Abbauprozesse verbrauchen die eingesetzten Bakterien während des Verkäsungsprozesses den restlichen Milchzucker. Dieser Säuerungsprozess bewirkt auch, dass später durch Gase die Lochbildung wie im Emmentaler entsteht. Gerade handwerklich hergestellter, traditionell erzeugter Käse ist meist laktosefrei. Wer es ganz genau wissen will, findet unter www.heumilch.at eine Übersicht über den Laktosegehalt der Heumilch-Produkte.

Laktosefreie Käsesorten ohne Kennzeichnung


Damit ein Produkt auf der Verpackung als laktosefrei gekennzeichnet werden darf, sind kostenpflichtige Untersuchungen nötig. Gerade für kleine Hersteller rechnen sich diese Sonderausgaben nicht, auch wenn ihre Produkte gar keine oder nur wenig Laktose enthalten. Speziell bei einer bestehenden Laktoseintoleranz ist es daher von Vorteil zu wissen, in welchen Produkten von Natur aus nur sehr wenig oder gar kein Milchzucker drin ist.

Foto: djd/ARGE Heumilch/Robert Staudinger

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