Dem Alltag davonklettern

(djd). Die Kletterszene ist in den letzten 30 Jahren in Deutschland enorm gewachsen: Von etwa 70.000 aktiv kletternden Menschen im Jahr 1990 auf mehr als eine Million, wie der Deutsche Alpenverein (DAV) schätzt. Viele dieser Kletterfans freuen sich, in Frühjahr und Sommer endlich wieder nach draußen an den Fels zu dürfen. Ein besonderes Ziel finden sie im Nordosten Bayerns - fernab jeglichen Trubels.

Ein Kletterparadies für Genießer und Abenteurerinnen

Zwischen Fichtelgebirge und Oberpfälzer Wald liegt der Naturpark Steinwald. Er ist der zweitkleinste Naturpark Bayerns und, wie sein Name verrät, geprägt von Gestein und Wäldern. Mächtige, in kalten Farbtönen schimmernde Felstürme lassen den Steinwald zu einem wahren Felsenparadies erstrahlen. Das Grundgestein ist Granit. Es entstand vor etwa 285 Millionen Jahren und birgt heute viele Mythen um sich. Wind und Wetter haben die Felsen bearbeitet und deutlich gekennzeichnet: Manche der Formen gleichen bei genauerer Betrachtung sogar einem Fabelwesen oder Tier. Der Naturpark Steinwald bietet Kletterfreundinnen und -freunden somit ein einzigartiges Naturerlebnis. Die imposanten Granitfelsen ragen aus dem dichten Wald empor und laden Kletterer aller Erfahrungsstufen ein, sich an den bestehenden Routen auszuprobieren. Anfänger können sich unter professioneller Anleitung an die Felsen wagen und das Klettern sicher erlernen. An welchen Felsen es aktuell Routen gibt, erfahren Interessierte unter www.steinwald-urlaub.de/klettern. Von dort führen einzelne Links zu detaillierten Beschreibungen der Klettergebiete und Anfahrtswege der örtlichen DAV-Sektionen.

Naturerlebnis mit nachhaltigem Anspruch

Die Felsen im Steinwald liegen alle inmitten eines geschützten Gebiets und sind ein wertvoller Lebensraum für Flora und Fauna. Um das Naturparadies auch für kommende Generationen zu erhalten, ist es daher wichtig, sich an ein paar Regeln zu halten. In seiner Kampagne "Natürlich klettern" weist der DAV unter anderem auf folgende Punkte hin:

- Kletterverbote respektieren, sprich nur an freigegebenen Felsen klettern
- auf den Wegen bleiben und Pflanzen schützen
- Lärm vermeiden, um die Tiere nicht zu stören
- wenig Spuren hinterlassen, also Müll mitnehmen, Toiletten nutzen oder im Notfall entsprechende Hinterlassenschaften vergraben

Unsere Tipps: Die Ruhe des Steinwalds lädt nach dem Klettern zum Waldbaden und Entspannen ein. Stärkung für die müden Knochen findet sich in Form regionaler Spezialitäten in urigen Gaststätten. Oder man bestellt sich einen Picknick-Korb direkt in den Naturpark.

Foto: djd/Zweckverband Steinwald-Allianz/DAV Regensburg/Ludwig Simek