Und ich frage mich, falls doch nicht genügend Informationen übertragen werden würden: Könnte dann alles anfangen zu zerfallen. Nicht, wenn man sich auf die Gravitation verlässt, sie war bereits zu Anfang ein verlässlicher Companion.
Unverstehbar, transzendent, schicksalsbestimmend, unsichtbar hält sie alles zusammen, erzeugt Ordnung, und ihre Wirkung kann sogar symbolisch werden. Dieser Idee bin ich schon seit längerer Zeit auf der Spur, wie Gravitation als Methode in Bildern wirksam bzw. sichtbar werden kann. Auch Künstler wie Malevich oder Klee verfolgten bereits solche Ansätze.
Wie in meiner letzten Ausstellung Companions (Oscaar Mouligne, Kyoto, 2025) bilden auch diesmal Patterns wie Wellen, Partikel, Quantenformationen, Verwerfungen, Zusammenschlüsse, Verklumpungen und Black Holes, oft mit gesprühter Farbe auf gespachtelten Bildflächen aufgetragen, eine zusammenhängende Struktur.
Gravitationszentrum der Ausstellung DELIRIOUS ESCAPE sind zwei große Hochformate mit den Titeln The Warp (2018/2024). Ihre avantgardistisch-abstrakt schwarzen Formen, beinahe schon konstruktivistisch, wirken im Profil wie Raumschiffe einer Zivilisation von Typ 31.
Als unbekannte Ereignisse oder Unknown Languages zählen auch Bilder aus der sogenannten Riddler-series, eine Bezeichnung, die auf einen Comic Character zurückgeht, der sich namentlich Riddler nennt. Er ist eine Art negativer Superheld, der Rätsel aufgibt in seinen unheimlichen Botschaften.
Auch Delirious Escape (2020) ist ein Bild aus dieser Serie. Ein sehr schlankes Hochformat, das rot-orange glühend mit Blitzen, dunklen Wesen und mit schwarz gemalten, tanzenden Fragezeichen überzogen ist. (Dabei handelt es sich um eine übermalte Originalverpackung, die noch Reste von Abbildungen/Aufschriften durchscheinen lässt). Und wenn ich mir vorstelle, dass hinter dieser apokalyptischen Feuerwand das absolute Chaos regiert – das absolute Grauen, wie vielleicht im Inneren eines Black Holes oder auf der Erde. - Andy Hope
GALERIE CHRISTINE MAYER
Liebigstraße 39
80538 München
Tel +49 (0)89 – 24 24 38 32
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Bild: Andy Hope, Second Echo III, 2025, Acrylic, gold bronze, oil on canvas
ANDY HOPE 1930 „DELIRIOUS ESCAPE“
... ausgestellt in der Galerie Christine Mayer
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