Morgengruß von Helmut Harff: Theaterstadt Forst/Lausitz

Dieser Tage gastiert das Lausitz-Festival mit dem Theaterstück »Empusion« in der Regie von Antú-Romero Nunes in der Lausitzer Kleinstadt Forst und dort im „Forster Hof“. Das Stück basiert auf den 1913 veröffentlichten Roman der polnischen Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk. Sie ist keine Unbekannte beim Lausitz-Festival, das Hochkultur in die ehemalige Braunkohlenregion bringt und für große und überregionale Begeisterung sorgt.

Bei der Einführung zu dem beeindruckenden Stück »Empusion«, in dem alle fünf Männerrollen von Frauen verkörpert werden, erfuhren die Besucher nicht nur etwas über die Autorin und das Stück, sondern auch, dass der „Forster Hof“ früher als Grand-Hotel das erste Haus am Platze war. Doch damit nicht genug, das für damaligen Verhältnisse extrem fortschrittliche Nobelhotel beherbergte auch ein Theater. Das Theaterleben in Forst, das damals als das Manchester Deutschlands galt, gipfelte in einem eigenen Theaterensemble und dem Forster Stadttheater.

Davon ist man aktuell meilenweit entfernt. Doch das Lausitz-Festival zeigte und zeigt noch heute Abend, dass Theater – und längste nicht nur leichte Kost – auch in Forst funktioniert. Schließlich waren die Vorstellungen ausverkauft und für heute soll es noch wenige Karten geben. Es gibt also ein gut bespielbares Theater mit allem drum und dran bis hin zur Gastronomie und es gibt ein interessiertes Publikum. Was nun noch fehlt ist das Theater. Sicherlich wird man kein festes Ensemble mehr in Forst etablieren. Doch warum keine Gastspiele einladen? Sicherlich gibt es Einzelkünstler und/oder kleine Truppen, die immer auf der Suche nach Auftrittsmöglichkeiten sind.

Die zu suchen und zu finden sollte gar nicht so schwierig sein. Dazu braucht es einige Enthusiasten, den einen oder anderen Euro und zumindest die ideelle aber um so beharrliche Unterstützung aus dem Rathaus. Forst als östlichste Theaterstadt Deutschlands, das wäre doch etwas. Das wäre ein sensationeller Erfolg des Lausitz-Festival. Vielleicht bedarf es dazu auch bei der Ausgabe 2025 einen Theaterabend an der Neiße. Dicke Bretter wollen beständig gebohrt werden.

Mal sehen ob der Besten Frau der Welt und mir beim Frühstück etwas zum Thema Theaterstadt Forst einfällt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Magnus, Gundolf, Bertram, Beate

Foto: eigen