Morgengruß von Helmut Harff: Fremde Kunst und Kultur

Sicherlich sind fremde Kunst und Kultur nicht nur für die, die sich zum Bildungsbürgertum zählen einer der wichtigsten Gründe für die Auswahl eines Reiseziels.

Auf der Liste dessen, was man unbedingt gesehen haben muss, stehen solche Gebäude wie der Eifelturm, das Brandenburger Tor, das Atomium, die Akropolis oder der Kreml. Auch Museen wie der Louvre, die Vatikanischen Museen, die Museumsinsel oder die Tate Modern stehen ganz oben im Besuchsprogramm.

Doch wie ist das beispielsweise mit der lokalen Musik? Die wird überall präsentiert. Es locken Konzerte, in denen Folklore zu Gehör gebracht wird. Man trifft sich in einem Heurigen-Lokal, in einer Taverne, auf einer Hütte, zu einer Bauernhochzeit. Da erklingt Musik, wie wir sie zumeist erwarten. Sind wir da, sind auch viele andere Deutsche da, dazu kommen noch andere Touristen. Einheimische sind maximal die, die Musik machen und uns bedienen – wenn überhaupt.

Doch wie kann man solchen touristischen Darbietungen entgehen? Das einfachste ist, man geht dahin, wo weniger Touristen, dafür mehr Einheimische anzutreffen sind. Das geht am einfachsten, wenn man den touristischen Hotspots den Rücken kehrt.

So haben auch wir das gestern wieder gemacht und einen Fadoabend in Lagos genossen. Die wundervollen Musiker, die tolle Sängerin wurden von einheimischen wie von auswärtigen Fado-Fans und solchen, die diese Musik erst für sich entdecken verzaubert. Für uns neu war, dass Fado nicht nur eine Frauen-Domäne ist. Allerdings unterscheidet sich der „weibliche“ vom „männlichen“ Fado sehr deutlich. Ich liebe wirklich beides. Es ist ein tolles Stück portugiesischer Kultur, das man sich keinesfalls entgehen lassen soll.

Ich lasse mir jetzt mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt nicht entgehen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und ein eben solches neues Jahr.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Angelika, Christiane

Fotos: eigen