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Liebevoll beistehen

3 Sätze, die man Trauernden nicht sagen sollte

Wie finde ich passende Worte, wenn ein guter Freund seine Frau verloren hat, die Kollegin nach einer Fehlgeburt um ihr Kind trauert, der Vater eines Kollegen gestorben ist? Wie soll ich mich in der Begegnung mit diesem Menschen am besten verhalten, wie kann ich wertschätzend Mitgefühl zum Ausdruck bringen? Wann ist der „richtige" Zeitpunkt? Reißt man vielleicht unbeabsichtigt Wunden auf?

Niemand kommt durchs Leben, ohne mit Trauer in Berührung zu kommen: Dennoch beschäftigen sich die meisten Menschen mit dem Thema erst, wenn sie es durch persönliche Betroffenheit müssen. Dadurch entsteht viel Unsicherheit im Umgang mit Trauer – und Unsicherheit macht sprachlos. Dabei ist jedes ausgesprochene Wort besser, als zu schweigen. Und doch gibt es ein paar Sätze, die zwar gut gemeint, aber dennoch nicht hilfreich, sondern eher verletzend sind.

Christine Kempkes, Trauerbegleiterin, Bestatterin und Autorin („Mit der Trauer leben lernen – Impulse für eine neue innere Balance“ (Junfermann Verlag), hat Ideen für alternative Formulierungen zusammengestellt – für einen heilsamen Umgang mit Trauernden. Alle Sätze können natürlich in eigene Worte umformuliert werden:

No Go Satz 1: „Du musst jetzt stark sein."

Christine Kempkes: „Um es ganz deutlich zu sagen: Trauernde müssen gar nichts! Sie dürfen ihre Trauer so leben, wie es zu ihnen und ihrem Weg passt. Und das können sie sehr gut für sich spüren und einschätzen. Von außen sollten wir das gar nicht bewerten. „Stark sein" bedeutet in Zeiten von Trauer auch, sich die Tränen, die Verzweiflung, die Sehnsucht nach dem alten Leben zuzugestehen. Einfach alle Gefühle zu durchfühlen, die da sind. Das ist wahre Stärke!“
 
Besser: Versuche genau das Deinem Gegenüber zu vermitteln: "Ich finde es toll, wie Du dich dieser Lebenssituation stellst. Wie kann ich Dich am besten dabei unterstützen?"

No Go Satz 2: „Das Leben geht weiter."

Christine Kempkes: „Objektiv betrachtet mag das durchaus richtig sein, aber das Leben der trauernden Person hat gerade eine Vollbremsung gemacht. Und genau das ist für sie häufig das größte Problem: Wie kann ein Andocken an diese sich außen weiterdrehende Welt möglich sein, wenn die eigene Welt nach dem Verlust eines geliebten Menschen stillsteht?“

Besser: Versuche stattdessen lieber anzuerkennen, dass alles ok so ist, wie es jetzt ist, z.B. so: "Es tut bestimmt weh, so ausgebremst zu sein. Ich helfe Dir gern dabei, dieses Tal der Tränen auszuhalten."

No Go Satz 3: „Du kannst mich jederzeit anrufen."

Christine Kempkes: „Das ist ein wirklich gut gemeinter Satz! Die Crux ist nur, dass Trauernde nicht zum Hörer greifen werden. Sie fühlen sich wie „aus der Welt gefallen" und möchten mit ihrem Schmerz niemandem zur Last fallen. Daher bitten sie, wenn überhaupt, nur im äußersten Notfall um Hilfe. Was nicht bedeutet, dass sie keiner Unterstützung bedürfen!“

Besser: Biete daher ganz konkret Deine Hilfe an, indem Du fragst "Was brauchst Du? Wie kann ich Dich unterstützen?" Oder tue es einfach: bringe Einkäufe oder ein gekochtes Essen vorbei, übernimm' Fahrdienste für die Kinder, mähe den Rasen oder putze die Fenster. Was auch immer zur Lebenswelt des trauernden Menschen passt.

Christine Kempkes träumt von einer Welt, in der Tod & Trauer so selbstverständlich zum Leben dazu gehören, wie die Lebensfreude. Nach einer Karriere in der Personalentwicklung und als Führungskräftetrainerin im Finanzwesen hat Christine Kempkes die Branche gewechselt, um fortan Trauernden auf vielfältige Weise beizustehen: Neben ihrer Tätigkeit als Trauerbegleiterin, Bestatterin und als freie Trauerrednerin leistet sie auch digital Beistand: Mit ihrem Podcast „Liebevoll Trauern – Mehr fühlen statt denken“ und auf ihrem Instagram Kanal @liebevoll_trauern. Ihre langjährige Erfahrung hat sie nun in ihrem Buch „Mit der Trauer leben lernen – Impulse für eine neue innere Balance“ gebündelt und zugänglich gemacht.

Mit der Trauer leben lernen

Aus tiefer Trauer in ein kraftvolles Leben zurückfinden „Jede Trauer ist individuell für sich betrachtet immer besonders, immer traurig, immer eine Herausforderung, aber immer auch eine Chance zu persönlichem Wachstum und Weiterentwicklung.“ In kurzen, aber empathischen Abschnitten bietet Christine Kempkes Impulse für den Alltag an, die behutsam dabei helfen, das Leben nach dem Verlust eines geliebten Menschen wieder aktiv zu gestalten und neue Perspektiven zu entwickeln.

Nicht nur der Trauerprozess an sich wird thematisiert, sondern auch die alltäglichen „Handgriffe“, die sich plötzlich so unendlich schwer anfühlen:  
• Wie begegne ich Kolleg*innen, Freund*innen etc.? Wie kommuniziere ich, was ich jetzt brauche? • Wie gestalte ich Feiertage wie Weihnachten freudvoll trotz und mit der Trauer?
• Wie verarbeite ich intensive Gefühle von Traurigkeit, Wut, Angst oder Schuld?
• Wie gehe ich mit Einsamkeit um? • Wie kann ich gut auf mich und meinen Körper achten, wenn sich alles sinnlos anfühlt? Das Buch wird ergänzt durch Videos und Podcastepisoden, in denen die Autorin einzelne Aspekte weiter ausführt und die Leser:innen persönlich begleitet.

Mit der Trauer leben lernen

Autorin: Christine Kempkes
Junfermann Verlag
Preis: 18,00 Euro
ISBN: 978-3-7495-0143-4

 


Veröffentlicht am: 19.10.2021

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