Streng  genommen geht es um ein Facelift. Und beim neuen Opel Crossland, der im  Januar zu den Händlern rollt, ist dieser Begriff tatsächlich mal  angebracht. 
Denn der überarbeitete Mix aus Minivan und SUV trägt  als zweites Modell nach dem neuen Mokka das „Vizor“ genannte neue  Opel-Markengesicht. Und so wie der Mini-SUV hat auch der kleine  Crossover dazu noch seinen Zusatz X eingebüßt. Doch das war ohnehin  willkürlich und ohne Bedeutung, besitzt der Fünftürer doch weder  Allradantrieb noch irgendwelche Offroad-Qualitäten.
Was ihn aber  nicht weniger erfolgreich macht. Mit weltweit 350.000 verkauften  Modellen rangiert der 2017 eingeführte Meriva-Nachfolger im  Rüsselsheimer Ranking auf dem zweiten Platz, im eigenen Land belegt er  mit 80.000 Exemplaren immerhin noch den dritten Platz. Die Mischung aus  stadttauglichen Abmessungen, geräumiger Variabilität und cooler  SUV-Optik kommt offenbar gut an. Und das hat sich bei der Neuausgabe  auch nicht geändert.
Im Gegenteil, mit dem neuen Frontdesign, das  Kühlergrill, Scheinwerfer und Logo unterhalb der Motorhaube zu einer  Einheit integriert, sieht der Crossland sogar noch etwas eleganter aus.  Das gilt ebenso für die Rückansicht, wo Opel dem allgemeinen Trend  folgend den Modellnamen nun in großen Lettern mittig auf die Heckklappe  getackert hat. Neu und dick aufgetragen sind außerdem der vordere und  hintere Unterfahrschutz, in den höheren Ausstattungen Elegance, GS Line  und Ultimate silberfarben lackiert, sowie Leichtmetallräder im  Bi-Color-Design.
Geblieben sind die kompakten Außenmaße. Auf 4,22  Meter bietet der Crossland bequem Platz für fünf Personen plus 410  Liter Ladevolumen, das mit der um 15 Zentimeter verschiebbaren Rückbank  (ab GS-Line) auf bis zu 520 Liter erweitert werden kann. Immer im  Verhältnis 60:40 teilbar sind die Rücksitzlehnen, die komplett  umgeklappt maximal 1255 Liter frei räumen. Im Cockpit greift der Fahrer  erneut nach einem vergleichsweise großen Lenkrad und handfüllenden  Schalthebel. Auch Armaturen und Instrumente zeigen sich so gut wie  unverändert. Wir fuhren den Testwagen in der höchsten  Ultimate-Ausstattung, in der Komfortdetails wie ein acht Zoll großer  Farb-Touchscreen inklusive Infotainment- und Navisystem,  180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera, 2-Zonen-Klimaautomatik oder  Head-up-Display ab Werk an Bord sind. Außerdem die ergonomischen  AGR-Aktiv-Sitze, die vor allem auf längeren Fahrten den Komfort  steigern, gehören hier für Fahrer und Beifahrer zur Serie.
Empfehlung Business-Edition
Allerdings  findet sich die auch schon in der Business-Edition, die im Gegensatz zu  der spärlich ausgerüsteten Basisversion als Einstieg zu empfehlen ist.  Denn dann sind zumindest schon mal so Dinge wie Multimedia-System mit  7-Zoll-Farb-Touchscreen und Smartphone-Integration, LED-Scheinwerfer,  Rückfahrkamera inklusive Parkpilot oder auch nur eine Mittelarmlehne  zwischen den Sitzen mit drin. Vor allem aber ist die Ausstattung dann  auch mit allen fünf Motoren zu kombinieren.
Hier besteht das  Programm nach wie vor aus drei Benzin- und zwei Diesel-Aggregaten, die  jetzt allesamt die Abgasnorm Euro 6d erfüllen. Lässt man den etwas  lendenlahmen Basisbenziner mit 83 PS (61 kW) und 5-Gang-Schalter mal  außen vor, sind die übrigen Turbo-Triebwerke durch die Bank zu  empfehlen. Schon der kleinere 1,2 Liter-Dreizylinder bringt mit seinen  110 PS (81 kW) und 205 Nm Drehmoment alle Voraussetzungen für einen  urbanen Antrieb mit: spontaner Antritt, guter Durchzug, sparsamer  Verbrauch. Allein die 6-Gang-Schaltung dürfte gern etwas knackiger sein.  Gut zwei Drittel des Crossland-Absatzes erwartet Opel jedoch von der  130 PS starken Version des 1,2-Liter-Dreizylinders, die Mehrheit davon  sogar mit der 6-Stufen-Automatik. Das Top-Triebwerk erreicht noch eine  glatte Sekunde eher Landstraßen-Tempo und in der Spitze auch knapp die  200-km/h-Grenze.
Erstaunlich ist der 1,5-Liter-Turbodiesel. Nicht  nur, dass er bei einer Einbaurate von gerade mal fünf Prozent überhaupt  noch angeboten wird. Es gibt den Selbstzünder dazu auch in zwei  Leistungsstufen mit 110 PS (81 kW) und 120 PS (88 kW) sowie manuellem  6-Gang-Getriebe und 6-Stufen-Automatik. Damit lassen sich dann sogar  längere Strecken unter die Räder nehmen, wobei hier der stärkere der  beiden mit Automatik einen souveränen Eindruck hinterlässt.
Das  gilt übrigens auch insgesamt fürs Fahrwerk. Neu abgestimmte Dämpfer an  der Vorder- und Hinterachse und eine präzisierte Lenkung bieten eine  spürbar bessere Balance zwischen Komfort und Agilität. Die aus anderen  PSA-Modellen bekannte adaptive Traktionskontrolle IntelliGrip wird zum  Verkaufsstart auch im Crossland angeboten. Auf Asphalt, Schotter oder  bei winterlichen Straßenverhältnissen hält das System den Wagen sicher  auf Kurs. Über den Drehknopf in der Mittelkonsole lassen sich dazu die  fünf Fahrmodi Normal, Schnee, Matsch, Sand und ESP Off einstellen.
Preisliste lässt Stirn runzeln
Der  Blick in die Ausstattungs- und Preisgestaltung lässt erneut die Stirn  runzeln. Der Crossland startet ab 18.995 Euro (19% MwSt.), unter anderem  mit einer Reihe an Assistenzsystemen wie Verkehrsschilderkennung,  Spurassistent oder Tempomat sowie einer Klimaanlage und elektrischen  Fensterhebern, jedoch noch ohne irgendwelche Infodisplays, Multimedia  oder gar Smartphone-Integration. Doch gibt es diese Version, für die dem  Opel-Marketing nicht mal ein schmissiger Namen eingefallen ist, allein  mit dem Basisbenziner. Wer die flotten Turbos fahren will, muss also  mindestens 22.160 Euro für die Ausstattung Business Edition hinlegen,  die für alle fünf Motoren angeboten wird und wie bereits erwähnt einige  wesentliche Komfortdetails mitbringt. Darüber differenziert sich das  Angebot in fünf weiteren Ausstattungen bis zur Topversion Ultimate (ab  27.830 Euro). Die teuerste Kombination ist dann der 120-PS-Diesel mit  6-Stufen-Automatik für 32.340 Euro.
Fotos: Auto-Medienportal.Net/Frank Wald





