(Jens  Meiners, Auto-Medienportal.Net) Noch ein Plug-in-Hybrid: Auch den Audi  Q3 gibt es jetzt mit einer Kombination aus Verbrenner und Elektromotor.  Die Technologie erfreut sich wegen der großzügigen Subventionen  erheblicher Nachfrage, der Kunde bekommt viel Leistung zu verträglichen  Kosten.
Der Antrieb ist aus anderen Modellen bekannt, die auf der  MQB-Plattform des VW-Konzerns stehen: Er baut auf dem schon etwas  betagten 1,4-Liter-TSI-Motor mit 150 PS (110 kW) auf und verfügt über  einen im lediglich sechsstufigen Getriebe untergebrachten Elektromotor,  der 115 PS (85 kW) beisteuert. Die maximale Systemleistung liegt bei 245  PS (180 kW), das maximale Drehmoment bei 400 Newtonmetern. Die zerren  übrigens ganz schön an den Vorderrädern, denn einen Allradantrieb kann  die Quattro-Marke bei dieser Antriebsvariante nicht anbieten.
Mit  einem Spurt von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sekunden geht es munter zur  Sache, die Spitze von 210 km/h ist allerdings kein Ruhmesblatt. Und auch  das Fahrverhalten profitiert nicht von der schweren Batterie: Der  hybridisierte Q3 wirkt schwerfälliger als seine konventionell  angetriebenen Geschwister. Übrigens liegt das Auto wegen des Akkus auch  höher, ohne dass damit eine größere Bodenfreiheit einherginge. Und zu  allem Überfluss schrumpft der Gepäckraum um 150 Liter auf eher  Kleinwagen-Niveau.
Noch schwerer als der Akku wiegt nur noch das  Konsumgebaren dieses Plug-in-Hybrids, denn die offiziellen  Zyklusverbräuche gehören ins Reich der Phantasie, sofern sich der Fahrer  nicht mit Kurzstrecken bescheidet. Jeder Langstreckenfahrer, der hofft,  seine Spritkosten mit diesem Modell deutlich reduzieren zu können,  dürfte enttäuscht werden.
Das gilt auch, wenn man jeden Abend das  sperrige Kabel aus dem Kofferraum wuchtet und brav an eine Ladesäule  anschließt – ein Vorgang, den sich viele Kunden deswegen auch gleich  sparen. Denn die Kosten lassen sich auch bei emsiger Nutzung der Akkus  nur dann wirklich senken, wenn man sich den Strom von jemand anderem  bezahlen lässt – ob nun vom Arbeitgeber oder beim Einkauf von Lidl. Mit  einem Diesel fahren die meisten Kunden günstiger – und wohl auch  umweltfreundlicher.
Wie  jeder Q3 brilliert auch die Hybridvariante mit einer geräumigen Kabine  und einem modern gezeichneten und sportlich-elegant ausstaffierten  Interieur. Unter den Plug-in-Hybriden stellt der Audi Q3 deswegen ein  gutes Angebot dar; die systembedingten Nachteile des Konzepts finden  sich in ebenso ausgeprägter Form bei allen anderen Plug-in-Fahrzeugen  wieder.
Viele PHEV-Fahrer haben keine andere Wahl, weil ihnen der  Fuhrparkleiter ein elektrifiziertes Fahrzeug vorschreibt und sie nur so  die eingeschränkte Bewegungsfreiheit eines reinen Elektroautos  vermeiden können. Wer jedoch in der Wahl seines Fahrzeugs unabhängig  ist, sollte Alternativen in Erwägung ziehen. Zu den besten darunter  zählt übrigens der Audi Q3 mit konventionellem Antrieb. Mit dem modernen  1,5-Liter-TSI ist er um stolze 11.100 Euro günstiger als die  Plug-in-Version mit ihren 46.000 Euro Startpreis. Und selbst der sehr  sparsame und schnelle 40 TDI mit Quattro-Allradantrieb kostet noch 1500  Euro weniger als der Hybrid.
Fotos: Auto-Medienportal.Net/Audi





