Andere  Länder, andere Vorlieben. Wenn es um die Ausstattung von Fahrzeugen  geht, gibt es mitunter gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen  Regionen der Welt, zumindest aber zwischen den Kontinenten. 
Das  spiegelt sich nicht zuletzt in den Autos der verschiedenen Marken aus  Amerika, Asien und Europa wider. So gelten amerikanische Fabrikate vor  allem als komfortorientiert und geräumig. Asiatische Hersteller zeigen  dagegen nicht selten einen Hang zur Elektronikverspieltheit, während die  Europäer meist auf hochwertige Verarbeitung und aufwendige Technik  setzen.
Doch so richtig deutlich werden die Unterschiede erst bei  Umfang und Ausrichtung der Serienausstattung. Was bei einem Hersteller  bereits ab Werk eingebaut ist, gibt es beim anderen als  Sonderausstattung und bei wiederum anderen nicht mal gegen Aufpreis. Das  Marktforschungsunternehmen JATO Dynamics hat auf Basis der deutschen  Zulassungszahlen von 2020 die Bestsellermodelle verschiedener  Herstellernationen miteinander verglichen. Ins Rennen für diesen  Vergleich gingen der VW Golf für Deutschland, der Volvo XC 60 für  Schweden, der Ford Focus für die USA, der Hyundai Kona für Südkorea und  der Toyota Yaris für Japan.
75 Sonderausstattungen für den Golf
Vom  VW Golf gibt es derzeit 67 verschiedene Versionen, verteilt auf zwölf  Ausstattungslinien (Trims). Die Kunden können aus durchschnittlich 75  Sonderausstattungen (Einzeloptionen und Optionspakete) wählen, davon 16  verschiedene Lackierungen. Zudem werden derzeit drei unterschiedliche  Antriebsvarianten angeboten: elf Trims mit Verbrennungsmotor, vier mit  Mild-Hybrid und zwei mit Plug-in-Hybrid.
Für den Ford Focus gibt  es 11 Trims und unglaubliche 186 Versionen mit einer Auswahl aus  durchschnittlich 45 Sonderausstattungen (davon 19 Lackierungen) bei zwei  Antriebsvarianten. Kunden des Toyota Yaris können lediglich aus zwölf  Extras auswählen – und die betreffen zu drei Vierteln die Lackierung.  Auch bei anderen Herstellern fällt die große Auswahl an Lackierungen  auf. Die Farbe wird also herstellerübergreifend und unabhängig von der  Region als wichtige Möglichkeit zur Individualisierung des Fahrzeugs  verstanden.
Doch wie verhält es sich mit der Serienausstattung?  Vergleicht man die beiden Extreme Golf und Yaris, dann fällt auf, dass  für den Volkswagen vergleichsweise wenige Features serienmäßig angeboten  werden. Dafür gibt es jedoch viel Raum zur Individualisierung per  Sonderausstattung. Beim Toyota sieht es genau umgekehrt aus. Zwar werden  für das japanische Fabrikat nur wenige Extras angeboten, dafür kann  sich aber die Serienausstattung durchaus sehen lassen. Diese umfasst  unter anderem einen adaptiven Tempomat mit aktivem Spurhalteassistenten  und automatischer Notbremse mit Gurtstraffern sowie beheizbare  Vordersitze und LED-Scheinwerfer.
Hersteller setzen unterschiedliche Akzente
Der  Blick auf die anderen Fahrzeuge in diesem Vergleich zeigt ähnliche  Verhältnisse: Eine große Auswahl an Extras geht einher mit einer  geringeren Serienausstattung. Interessant sind die Schwerpunkte der  Hersteller, die sich aus der Serienausstattung ablesen lassen.  Volkswagen etwa vermittelt besonders großes Vertrauen in die  Langlebigkeit des Golfs. Das machen die vergleichsweise langen Service-  und Inspektionsintervalle deutlich. Während bei den anderen Fabrikaten  bereits alle 30.000 Kilometer die große Inspektion ansteht, dürfen beim  Golf stolze 60.000 Kilometer gefahren werden, ehe es in die Werkstatt  geht.
Volvo legt dagegen mit seiner elektronisch begrenzten  Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h und „intelligenten“ Airbags, die  Gewicht und Position des Fahrers mitberücksichtigen, mehr Wert auf  Fahrsicherheit. Und Ford setzt mit Features wie  Mehrzonen-Klimaautomatik, WiFi und Parkassistent eher auf eine  komfortorientierte Serienausstattung. Hyundai Kona und Toyota Yaris  stechen vor allem wegen ihrer Technik-Features heraus. So findet man  beim Kona ein kamerabasiertes Parking Distance System, einen  volldigitalen Tacho und Keyless Entry/Start. Auch der Yaris bietet den  volldigitalen Tacho. Außerdem gibt es einen automatischen  Fernlichtassistenten und eine Einparkhilfe.
Zusammenfassend lässt  sich feststellen: Die Hersteller verfolgen unterschiedliche Strategien,  was letztendlich den Kunden zugutekommt. So lässt sich entweder aus  einem großen Angebot an Sonderausstattungen wählen, um ein möglichst  individuelles Fahrzeug zu konfigurieren. Oder man verzichtet auf die  Individualisierung, erhält dafür aber eine umfangreiche  Serienausstattung. 
Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
All inclusive oder à la carte?
Ausstattungen im Herstellervergleich
Veröffentlicht am: 08.04.2021
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