Bitte nicht ärgern, aber ich wohne nun mal in dem flachen und nicht sehr dicht bewohnten Brandenburg. Das ist das Land, das noch heute nach dem Motto, verkündet von Friedrich dem Großen lebt, wonach jeder nach seiner Fasson glücklich werden soll.
Das galt zumindest noch gestern, denn der nächst gelegene Dorfgasthof im Nachbarort hatte gegen jede Erwartung noch geöffnet. Ja, jeder zweite Tisch war gesperrt. Man wollte so verhindern, dass sich die Gäste zu nahe kommen. Man musste sich auch in eine Liste eintragen. So kann man im Fall der Fälle erkunden, mit wem ein Infizierter Kontakt hatte.
Doch das nahmen die wenigen Gäste ohne Murren hin. Die Minen hellten sich noch mehr auf, als die Juniorchefin verkündete, man habe den allerersten Spargel der Saison und vom Feld nebenan im Angebot. Fast alle Gäste bestellten sich das Gericht, wofür der Gasthof berühmt ist – Spargel mit Schnitzel.
Das wird wohl für einige Wochen der letzte Restaurantbesuch gewesen sein. Nun können wir nur noch das Angebot nutzen, dass das Essen nach Hause geliefert wird. Bis dahin werden wir zum Spargelhof fahren und das leckere Gemüse selber zubereiten. Das ist ja nicht schwer.
Schwer hat es jetzt auch unsere Kanzlerin. Sie lebt in Quarantäne! Mal ehrlich, ich frage mich, wie es möglich ist, dass sich in diesen Zeiten ein infizierter Mensch der Kanzlerin nähern kann, so dass sie nun nur noch aus dem Fenster sehen kann. Sie blickt dann auf den menschenleeren Eingang des Berliner Pergamonmuseums. Oder verbringt sie ihre Quarantäne gleich im Kanzleramt?
Ja, ich frage mich, wie sich so ein Mensch der Kanzlerin nähern kann, wenn doch gerade von ihr immer zur Vorsicht gemahnt wird, wenn sie immer wieder darauf verweist, Abstand zu halten, auch kleine Ansammlungen zu meiden. Wer war da eigentlich mit der Kanzlerin noch zusammen – im Kanzleramt oder sonstwo? Müssten dann nicht sehr viele Menschen aus ihrem Umfeld auch in den eigenen vier Wänden bleiben?
Im Radio hörte ich heute früh, dass nun auch die Friseure, aber auch die Massagestudios schließen müssen. Gut, die Frisörin verdient sich dann ihr Geld schwarz, doch was soll das mit den Massagestudios? Meint man die mit einem roten Knutschmund im Fenster oder die, die einen auf Rezept massieren? Gerade hörte ich, dass medizinische Behandlungen weiter möglich sein sollen. Also ab zum Arzt und sich ein Rezept holen.
Seit gestern beobachte ich, dass den Stimmen etwas mehr Platz eingeräumt wird, die unseren Umgang mit dem Corona-Virus, die die hunderte Milliarden Euro schweren Versprechungen der Regierenden im Bund und den Ländern nicht bejubeln. Ich finde das wird auch Zeit, schließlich werden gerade sehr, sehr viele Bürgerrechte in noch nie gekanntem Maß beschnitten. Das gab es seit der Gründung des Deutschen Reiches noch nie – egal, wer auch immer regierte. Das muss man zumindest hinterfragen, wenn nicht von den obersten Richtern der Republik auf seine Rechtmäßigkeit prüfen lassen.
Gott sei Dank hat mein Bäcker noch auf – nun sogar am Montag. Da können die Beste Frau der Welt und ich auch heute frische Brötchen frühstücken.
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Es geht doch
… oder doch nicht
Veröffentlicht am: 23.03.2020
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