Den Begriff des Suppenkaspers kennen sicherlich die allermeisten. Doch ob auch alle wissen, wer das eigentlich war? Es war eine vom Frankfurter Arzt und Psychiater Heinrich Hoffmann erdachte Figur. Seine Geschichte ist eine, die im Kinderbuch „Der Struwwelpeter“ erschien.
Dieses Buch, in denen oft Kinder nach unvorsichtigem Verhalten drastische Folgen erleiden, mutet man den heutigen kleinen Sensibelchen nur noch höchst ungern zu. Eigentlich schade, ich habe den Suppenkasper, den Zappel-Philipp oder Hans Guck-in-die Luft geliebt. Das waren kleine Horrorgeschichten für Kinder, die den schwarzen Mann nicht wirklich fürchteten.
Doch das eigentlich ganz nebenbei. Heute bin ich selber ein Suppenkasper. Doch anderes als die Hoffmannsche Figur mag ich Suppe. Von mir wird man nie hören:
„Ich esse keine Suppe! Nein!
Ich esse meine Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess ich nicht!"
Das schon ganz und gar nicht, wenn es sich um m e i n e Suppe handelt, also um eine, die ich selber gekocht, deren Rezeptur ich mir selber ausgedacht habe. Das mache ich nämlich fast täglich. Ich finde, eine Suppe ist so ziemlich das Beste, was man überhaupt genießen kann.
Viele Suppen sind nicht nur vegetarisch, sie sind sogar vegan. Das fiel mir erst gar nicht auf. Erst als die Beste Frau der Welt – die meine Suppen sehr gern isst – mich fragte, was da so drin ist, merkte ich, dass ich häufiger keine tierischen Zutaten verwendet habe. Das hatte ich gar nicht unbedingt beabsichtigt, doch es ergab sich so. Wozu braucht es in einer Sellerie- oder Tomatensuppe auch tierisches. Meine Suppen jedenfalls nicht – zumindest nicht alle.
Was meine Suppen aber auf jeden Fall brauchen, sind frische Zutaten. Und hier kommt wieder die Beste Frau… ins Spiel. Während meine Spielwiese die Küche ist – ich wasche auch ab – ist ihr Refugium der Garten. Das tolle, von dort kommen Tag für Tag mehr Zutaten für meine Suppen. Noch sind es Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel, Thymian oder Bohnenkraut. Schon werden die ersten Erdbeeren reif und auch die Gurken lassen nicht mehr allzu lange auf sich warten.
Doch bis dahin werde ich mir noch so einige Suppen einfallen lassen. Die müssen übrigens nicht immer herzhaft sein. Für eine Suppe eignet sich so gut wie alles Gemüse und Obst, dass man kochen kann – und das ist ziemlich viel, wenn man Tiefkühlware nicht ganz ausschließt.
So eine Suppe hat viele Vorteile: Man findet immer Zutaten für eine Suppe, man kann sich ständig etwas neues ausdenken. Suppe kochen ist nicht sehr aufwändig und die Zutaten kosten nicht viel. Ich komme nur selten auf einen Wareneinsatz pro Portion von mehr als einen Euro. Und das wichtigste: Ein Suppe macht satt, aber nicht dick.
Mh, meine Gärtnerin hat nun die Idee, dass ich meine Rezepte mal aufschreiben soll. Doch da gibt es nicht viel aufzuschreiben und mal ehrlich, Kochbücher gibt es nun wirklich schon genug.
Zum Frühstück gibt es bei der Besten Frau der Welt und mir noch keine Suppe. Warum aber eigentlich nicht?
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Julia, Rita, Ortwin, Renate
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Suppenkasper
Ich schwelge in immer neuen Ideen
Veröffentlicht am: 22.05.2020
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