Es ist eine Binsenweisheit, dass wer positiv denkt leichter durch das Leben kommt. Doch positiv denken klingt einfacher als es im Alltag immer ist. Das gilt in diesen Krisenzeiten um ein vielfaches mehr, als in sogenannten normalen Zeiten.
Doch wie kommt man durch Krisenzeiten, wie geht man mit Krisen – so einer allgemeinen oder ganz individuellen – um? Man kann sich in Sack und Asche hüllen, auf Gott und die Welt sauer sein, schimpfen, motzen, pöbeln, um sich schlagen. Man kann vor einem Glas, das eben nur noch halb voll ist sitzen und verdursten. All das passiert einem immer wieder und man geht schon mal ans Fenster um zu sehen, ob es sich lohnt, sich da raus zu stürzen.
Bei mir geht das mit dem Fenster schon mal nicht, denn ich wohne im ersten Stock und vor dem Haus ist Rasen. Das reicht vielleicht noch für ein gebrochenes Bein. Das wäre dann noch ein Grund für zusätzlichen Frust. Maulen, das kommt schon vor. Ist ja auch kein Wunder, wenn man fünf mal zu dem und zu jenem Arzt muss, nur um ein Untersuchungsergebnis zu erhalten. Auch eine über fast drei Jahre gehende Steuerprüfung sorgt eben nicht für Hochstimmung. Dazu kommen Maskenpflicht und die Tatsache, dass ich mich in der DDR freier als heute bewegen konnte. Dass ich das mal schreiben würde, macht mein Glas auch nicht voller.
Und doch, ich verdurste nicht, weil das Glas eben doch halb voll ist. Ich lese jeden morgen den Spruch am Badezimmerspiegel „Ich bin glücklich“. Jeden Morgen denke ich, ein blöder Spruch und doch fällt mir jeden Morgen etwas ein, worüber ich glücklich bin. Das ist der Indian Summer, das sind die Pilze, die die Beste Frau der Welt gesammelt hat, das ist die Runde auf dem Golfplatz, das sind die selbst gebackenen Plätzchen.
Und dann sind da noch meine Kaffeetöpfe, die ähnlich wie der abgebildete mit Sprüchen versehen sind. Ich wechsel immer meine Töpfe, so dass mal der „Du bist toll“, der „Sei Happy“ oder der „Du bist ein irrer Typ“ auf meinem Schreibtisch steht. Ja, auch ich muss hier und da mal nachhelfen um nicht dem um sich greifenden Frust zu erliegen. Das macht nämlich gar keinen Sinn, erzeugt eben Frust, macht krank, lähmt und bringt überhaupt nichts.
Ja, positiv denken ist nicht immer leicht, doch eine Alternative gibt es nicht wirklich, es sei denn, man will in seinem Selbstmitleid ertrinken, will vor einem halbvollen Glas verdursten.
Es gibt jeden Morgen noch einen Grund positiv zu denken. Ja, genau, das ist mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Johannes C., Severin, Uta
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Positiv denken
… und das in diesen Zeiten
Veröffentlicht am: 23.10.2020
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