Wir Menschen nehmen wohl die allermeisten Informationen über unsere Augen auf, wir sind visuelle Typen. Deshalb haben wir auch so große Angst davor, nicht mehr gut oder gar nicht mehr sehen zu können. Aus diesem Grund gibt es auch viele Hilfen für sehschwache oder blinde Menschen.
Doch ohne Gehör, ohne dass wir richtig hören können, ist unser Leben auch alles andere als einfach, es ist verdammt eingeschränkt, auch wenn mal ein Komponist fast taub Weltmusik geschrieben hat. Taub sein, ist nun wirklich ein Schicksal, das man niemanden wünscht, mit dem nicht Betroffene aber nur selten konfrontiert werden, beispielsweise wenn ein Gebärdendolmetscher Reden für Gehörlose übersetzt.
Ich höre zwar nicht immer und auch nicht sehr gut, dennoch kann ich mich nicht in Gehörlose hineinversetzen. Doch ich habe es schon mal im Selbstversuch probiert, mit völlig verschlossenen Ohren meine Umwelt wahr zu nehmen. Es ist schon mehr als erstaunlich, welche Informationen, die ich sonst über die Ohren wahrnehme, mir fehlten. Das machte mich unsicher. Andererseits habe ich auch schon Hörgeräte getestet, die zumindest bei mir dafür sorgten, dass ich Dinge hörte, die man selbst mit fitten Ohren so wohl nicht hören kann. Doch das hat seinen verdammt hohen Preis und viele Menschen mit Hörminderungen können sich das schon in unserem reichen Deutschland längst nicht leisten.
Darauf will der heutige „Welttag des Hörens“ aufmerksam machen. Dazu erfährt man auf Wikipedia, dass der „World Hearing Day“ bzw. „International Ear Care Day“ ein weltweiter Aktionstag ist, mit dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeinsam mit nationalen Partnern globale Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von Hörminderungen und auf die Bedeutung des Gehörs lenken möchte. Hintergrund ist, dass etwa 5 Prozent der Weltbevölkerung – das sind etwa 466 Millionen Menschen - hochgradig hörgemindert und dadurch behindert sind. Dies betrifft allein ein Drittel der über 65-jährigen, aber auch 34 Millionen Kinder.
Ich frage mich gerade, wie das mit dem Home Office, mit dem Homescooling, mit den Videokonferenzen, mit all der Onlinekommunikation für höreingeschränkte Menschen ist, die eben nicht nur per Bild, sondern auch per Wort läuft und das bei vielfach schlechter Tonqualität. Gibt es da Gebärdendolmetscher, kann man vielleicht am Bildschirm sogar eher von den Lippen ablesen? Ich hoffe zumindest, dass man diese Gruppe von Menschen nicht nur heute nicht aus dem Blick, nicht aus dem Gehör verliert.
Ob die Beste Frau der Welt auch mal nicht so gut hören möchte? Möglich, schließlich rede ich gern und viel - und das auch beim Frühstück.
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Kunigunde, Camilla, Leif, Friedrich
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Hör zu
Gern, wenn man könnte
Veröffentlicht am: 03.03.2021
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