
Wer schon immer einmal in einem Kunstwerk übernachten wollte oder einen Kaffee im Store einer weltweit angesagten Designermarke schlürfen wollte, der hat seit Kurzem in Tokio die Gelegenheit dazu.
Japans  Hauptstadt begeistert zu Jahresbeginn mit spannenden Eröffnungen,  digitaler Kunst für Zuhause und einem außergewöhnlichen Hotelkonzept im  grünen Herzen der Präfektur.
Neues Louis Vuitton Café eröffnet in Ginza
Nachdem  die bekannte Luxusmarke im vergangenen Jahr die Premiere des weltweit  ersten Cafés und Restaurants in Osaka feierte, hat nun in Tokios  Stadtteil Ginza ein zweites Café eröffnet. Das „Le Café V“ befindet sich  in der siebten Etage des imposanten Flagship Stores (Ginza Namiki  Building) der Designermarke, dessen insgesamt dreijährige Renovierung  vor Kurzem abgeschlossen wurde. Hinter dem neuen beeindruckenden  Gebäudedesign mit seiner wellenförmigem Glasfassade stehen die beiden  renommierten Architekten Jun Aoki und Peter Marino. Für die Speisekarte  des neuen Restaurants ist erneut der berühmte Küchenchef Yosuke Suga  verantwortlich. Zudem sollen ab Ende April die ersten hauseigenen  Pralinen über den Verkaufstresen gehen.
Digitale Kirschblütenkunst auf den heimischen TV holen
Das  japanische Kunstkollektiv teamLab wurde bereits weltweit für seine  digitalen Kreationen und Ausstellungen gefeiert. Nun hat es ein Projekt  gestartet, bei dem sich jeder ein Stück digitale Kunst auf den  heimischen TV holen kann. „Sakura Bombing Home“ bietet bis zum 30. April  2021 die Möglichkeit, zusammen mit weiteren Nutzern weltweit eigene  Kirschblüten-Kunstwerke zu kreieren. Hierzu werden die Blüten entweder  auf einem Blatt Papier, dem Smartphone oder dem Computer gezeichnet und  anschließend hochgeladen. Die passende Zeichenvorlage und Anleitung  finden Interessierte unter flowers-bombing-home.teamlab.art/.  Anschließend erblühen die Kirschblütenwerke in Echtzeit auf dem YouTube  Live Stream-Kanal (hierzu nach „Sakura Bombing Home“ suchen). Wer  möchte, kann zudem die eigene Blumenkunst herunterladen.
Ein Hotelprojekt für den Mikrotourismus
Nur  wenige Stunden von Tokios Stadtzentrum entfernt, befindet sich mit der  Tama-Region im Westen der Präfektur eine grüne Oase mit  abwechslungsreichen Berglandschaften, glitzernden Seen und üppigen  Wäldern. Seit Kurzem läuft hier ein besonderes Hotelprojekt: Das  „Marugoto Hotel along the railway line“ umfasst renovierte, leerstehende  Privathäuser in Dörfern entlang der Bahnlinie, die als Hotelzimmer  dienen und von den Anwohnern betrieben werden. Damit soll der  Mikrotourismus der Region gefördert und das Bahnnetz revitalisiert  werden. Die Gäste reisen mit dem Zug an und werden direkt am Bahngleis  von einem Mitarbeiter begrüßt, denn der leerstehende Bahnhof ist auch  gleichzeitig die Rezeption des Hotels. Das Pilotprojet läuft noch bis  zum 20. April 2021 und umfasst ein festes Programm für die Besucher.  Diese entdecken während ihres zweitägigen Aufenthalts verschiedene  Dörfer, übernachten in einem mehr als 150 Jahre altem, historischen  Gebäude und bekommen köstliche, lokale Gerichte serviert. Das  außergewöhnliche Urlaubserlebnis ist ab umgerechnet 230 Euro (27.900  Yen) pro Person und Nacht buchbar. Aufgrund der aktuellen  Einreisesituation bleibt es vorerst den Einheimischen vorbehalten –  allerdings ist eine Fortführung dieses besonderen Hotelprojektes wegen  der hohen Nachfrage nicht auszuschließen. 
Neuer Bandai-Store mit weltweit meisten Gashapon-Automaten
Sie  sind ein fester Bestandteil von Japans Otaku-Kultur und begeistern Groß  und Klein: Die Kapselspielzeug-Automaten (auch Gashapon genannt)  beherbergen oft kleine Schätze in den Plastikkugeln, die von Schmuck-  und Sammlerstücken bis hin zu Miniaturkunst und sogar Masken reichen. Ab  sofort gibt es in Tokios Stadtteil Ikebukuro eine weitere Anlaufstelle  für Fans der kleinen Mitbringsel. Mit dem neu-eröffneten „Gashapon  Department Store“ hat der berühmte japanische Spielwarenhersteller  Bandai Namco einen Weltrekord aufgestellt, denn auf mehr als 1.200  Quadratmetern befinden sich insgesamt 3.000 Gashapon-Automaten. Besucher  können zwischen Anime-Figuren, farbenfrohen Tragetaschen und vielen  weiteren Spielzeugen wählen. Die Preise rangieren zwischen 200 Yen und  800 Yen (umgerechnet 1,50 Euro bis 6 Euro).
Übernachten in einem Kunstwerk
Am  2. April 2021 eröffnet in Tokios Stadtteil Nihombashi ein weiteres,  ausgefallenes Hotel mit Kunstfokus: Das „BnA_WALL“ ist das vierte Hotel  des gleichnamigen Projektes und hat auch dieses Mal wieder lokale  Künstler involviert. Insgesamt 26 Zimmer verfügen über ein individuelles  Design, das vom Iglu-Feeling auf einer Eisscholle über einen  „Sushi-Krieg“ an der Zimmerdecke bis hin zu einzigartigen Bodenfließen  im Blau des Ozeans reicht. 14 kreative Köpfe aus Tokio haben zusammen  mit den Architekten des Hotels ihre außergewöhnlichen Konzepte umgesetzt  und ermöglichen Reisenden das Übernachten in einem wahren Kunstwerk.  Gleichzeitig unterstützen die Hotelgäste die Kunstschaffenden, denn  diese erhalten bei jeder Buchung einen bestimmten Prozentsatz. Ein  weiteres Highlight ist das beeindruckende, fünf Meter hohe Wandbild, das  gleichzeitig das Herz des Kunstkomplexes darstellt und alle drei Monate  neu entsteht. So können Hotelgäste und Besucher das gesamte Jahr über  den Künstlern über die Schulter blicken. 
Informationen zu Tokio  finden Interessierte unter gotokyo.org und tokyotokyo.jp sowie zur  aktuellen COVID-19-Situation und den Sicherheitsmaßnahmen unter  gotokyo.org/en/plan/coronavirus-information/index.html.
Foto: Bandai Namco





