Es wurde wohl noch nie so viel gespielt wie in den vergangenen Monaten. Wie gesagt, könnte und was das Spielen in den eigenen vier Wänden angeht, wird das wahrscheinlich auch stimmen. Dann sollte es auch stimmen, dass der Homo Ludens, der spielende Mensch auf dem Vormarsch ist.
Doch wenn man mal genauer hinsieht, dann hat man sehr vielen Menschen, von den ganz jungen bis zu den ganz alten, das Spielen faktisch verboten. Millionen Menschen allein hierzulande konnten und in vielen Fällen können noch immer ihren Spieltrieb nicht ausleben. Das hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Spielstärke, auf das Können. Das hat noch dramatischere Auswirkungen auf unser Miteinander, auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und damit auf das Wohlbefinden von Abermillionen Menschen. Wie sollen Menschen spielerisch ihre Welt erfahren – und das macht uns Menschen zu weiten Teilen aus – wenn das Spielen in so vielen Fällen untersagt und mit Strafe bedroht war und noch immer teilweise ist.
Da verwundert es nicht, dass das Motto des heutigen „Internationalen Tag des Spielens“ eben ist: "Lasst (uns) was bewegen!" Ja, heute ist der "World Play Day". Der wurde 1999 auf der 8. Konferenz der International Toy Library Association (ITLA) in Tokio beschlossen. Dabei reicht die Idee für diesen internationalen Aktionstag allerdings deutlich weiter zurück. Konkret formulierte dieses Anliegen die 1996 ins Amt gewählte Dr. Freda Kim auf der 7. Internationalen Spielbibliothekskonferenz der ITLA in der Schweiz.
Weiter ließt man dazu auf www.kuriose-feiertage.de: "Der Mensch entwickelt seine ihm angeborenen Fähigkeiten erst durch bzw. im Spiel und benötigt das Spiel als Elementarform individueller Sinnfindung bzw. Persönlichkeitsentwicklung. Ein weiterer wichtiger Faktor: Dem Spiel liegen bestimmte Handlungsabläufe zugrunde, die vor allem in Gemeinschaft gewisse Regeln bedingen bzw. diese generieren. Immerhin, Spielen bezeichnet eine (zumeist) freiwillig ausgeübte Tätigkeit, die dem Vergnügen und einer kleinen „Flucht“ aus dem Alltag dient. Es trägt wesentlich zur kognitiven und motorischen Entwicklung des Menschen bei, zahlreiche Pädagogen haben sich in der Vergangenheit mit den unterschiedlichen Spielen und ihren Hintergründen beschäftigt."
Und darauf mussten Millionen Menschen nun seit Monaten verzichten. Ich möchte eigentlich gar nicht wissen, welche Folgen das für jeden Einzelnen, aber auch für unsere Gesellschaft hat. Gut sind die garantiert nicht. Man muss nur mal hören, was die Fachleute, die Psychologen zu dem Thema sagen. Hört man denen zu, so sind die Folgen der Spielabstinenz deutlich gravierender, als die Folgen des C-Virus.
Doch nun scheint die spielefreie Zeit, das Spielen im Home Office, endlich vorbei zu sein. Schlecht beraten ist, wer nun meint, er ist so lange ohne Spielen ausgekommen und braucht das auch zukünftig nicht mehr. Der sorgt dafür, dass sein Leben deutlich langweiliger und auch deutlich ungesünder wird. Um es kurz zu sagen: Wer nicht spielt, der stirbt eher. Heißt, der Homo Ludens wird den Homo laboranes – den arbeitenden Menschen – überleben.
Das heißt, ich mach jetzt ganz spielerisch das Frühstück für die Beste Frau der Welt und mich und dann gehen wir Golf spielen.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Wilhelm, German
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Der Homo Ludens
… ist der Gewinner
Veröffentlicht am: 28.05.2021
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