Es geht Ihnen ganz sicher genauso wie mir: Sie stolpern auch an jeder Ecke, in jeder Parkanlage, ja sogar im Wald über verlorene oder weggeworfene Masken, wie wir sie seit Monaten tragen sollen. Müll, zusätzlicher Müll, um den sich augenscheinlich niemand kümmert und der wohl länger erhalten bleibt, als die Schulden, die in der Krise aufgehäuft wurden.
Ich fragte mich, wie viel Müll da eigentlich zusammen kommt. Im Schwarzwälder Boten war zu lesen: „An einem Tag brauchen Baden-Württemberger rund elf Millionen FFP2- oder ähnliche Masken aus Textil und Kunststoff. Das mache bei einmaligem Tragen pro Tag theoretisch rund 78 Tonnen Maskenmüll, so Fritz Mielert, der Referent für Umweltschutz. Für die Natur seien achtlos weggeworfene Masken fatal, weil sie - wie von Greenpeace errechnet - erst in 450 Jahre zersetzt seien.“
Pro Tag bis zu 78 Tonnen Müll in nur einem Bundesland? Das hat 11 Millionen Einwohner, rechnet man das nun mal auf Deutschland hoch – auf 83 Millionen, so kommt man mal ganz grob gerechnet auf 650 Tonnen Müll pro Tag. Nun wird die Menge nicht so groß sein. Vielleicht ist es realistisch, den Wert zu Dritteln. Dann bleiben noch immer knapp 220 Tonnen Müll. Das sind in 100 Tagen 22.000 Tonnen zusätzlicher Müll. Wir tragen nun schon seit 400 Tagen Maske, das wären dann 88.000 Tonnen Müll. Wollte man den per 40-Tonner-LKW in die Verbrennungsanlage transportieren, so wären das 2.200 Fuhren. Doch der Müll landet leider nur in Teilen dort wo er hingehört. Den „Rest“ finden wir überall und der landet über die Jahre eben auch in unseren Gewässern und im Meer.
Was ich dort als „Mathematiker“ errechnet habe, betrifft nur unser Land. Wenn man nur mal hochrechnet, was da an Müll in der Europäischen Union mit ihre 450 Millionen Menschen zusammen kommt, kann einem nur schlecht werden.
Ich habe hier mal wieder den Eindruck, wir produzieren Müll auf Deibel komm raus, und – Verzeihung für den Ausdruck – keine Schwein interessiert es. Wo bleiben die, die sich in wunderschönen Sonntagsreden, die auch an anderen Wochentagen gehalten werden, um die kommenden Generationen sorgen? Ist denen also doch das Hemd näher als die Hose? Wo sind die Klimaretter, die Retter der Weltmeere, die, die meinen das Thema Ökologie für sich gepachtet zu haben? Wo sind die, die unser Leben retten wollen, ob wir wollen oder nicht? Millionen Tonnen zusätzlicher Müll allein in EU-Europa und weltweit Milliarden, der irgendwo landet und keiner will ihn sehen.
Ist das nicht eine Blaupause für das, was sich auch in der so viel gepriesenen Energie- und Verkehrswende abzeichnet? Was tun mit Millionen Autos mit Verbrennungsmotoren, die man lieber heute als morgen verschrotten will, wohin mit Autobatterien, mit ausgedienten Windrädern, Solaranlagen, mit all den tollen Heizungen in Millionen Häusern? Schön, einiges kann man wieder verwenden, wieder aufarbeiten, doch wo sind die Müllverwerter, wo die, die den Müll einsammeln?
Wie wäre es, wenn man Sammelstellen für Masken einführt und pro Maske 10 Cent bezahlt. Darüber würde man sich noch in Jahrhunderten und viel früher in den Weltmeeren freuen.
Ich freue mich jetzt maskenfrei auf mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Paula, Barnabas, Alice, Udo
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Maskenmüll
Wer kümmert sich um Millionen Masken
Veröffentlicht am: 11.06.2021
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