Wir tragen Maske, meiden die Oma wie der Teufel das Weihwasser, lassen uns impfen – wir schützen uns. Wir fahren auch Autos mit zig Assistenten, mit zahllosen Airbags, mit Sicherheitsgurt, mit Knautschzone. Viele fahren sogar mit einem Helm Fahrrad.
Und doch sterben noch immer fast 3.000 Menschen auf deutschen Straßen bei Unfällen. Sicherlich kann man nicht jeden Unfall verhindern. Hirsch und Reh sind eben nicht berechenbar, genau wie umstürzende Bäume oder ein Fahrer, der gerade einen Herzinfarkt erleidet. Doch das sind nur in den wenigsten Fällen die Gründe für tödliche Unfälle oder solche mit Verletzten oder „nur“ mit anderen Schäden.
Ja, die Zahl der Verkehrstoten geht Jahr für Jahr zurück. Das ist gut, weit weniger gut ist, dass noch immer tausende sterben und weit mehr verunfallen, wie das im Amtsdeutsch heißt. Dabei muss das nicht sein, meint beispielsweise der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Der rief deshalb den „Tag der Verkehrssicherheit“ ins Leben. Ich weiß ehrlicher Weise nicht, warum wir so einen Tag brauchen. Jeder, schon jedes Kind weiß, wie man sich im Straßenverkehr benimmt – als Fußgänger, als Zweirad- und als Autofahrer.
Alle haben im Kindergarten, in der Schule und ganz sicher bei der Fahrschule Verkehrserziehung genossen und doch scheint bei sehr vielen das für dieses Wissen verantwortliche Hirnareal total verkümmert zu sein. Wieso meinen sonst so viele, dass die Regeln für sie nicht gelten, dass sie immer im Recht sind, dass nur ihre Regeln gelten? Wieso benehmen sich so viele Erwachsene Verkehrsteilnehmer schlimmer als jedes kleine Kind? Weil sie es können? Nein, weil sie es eben nicht können. Sie können sich einfach nicht an die Regeln halten.
Es gibt ganz sicher keine Regeln, die für einen reibungslosen Ablauf im Straßenverkehr sorgen sollen, die nicht Tag für Tag tausende Male mehr oder weniger bewusst ignoriert werden. Das kann vielleicht einer machen, der im Panzer, mit einem Tieflader oder mit einer Straßenwalze unterwegs ist, denn dem passiert wohl kaum was. Doch warum beispielsweise Radfahrer schlimmer auf der Straße unterwegs sind, als jeder Kamikaze-Flieger der Japaner im 2. Weltkrieg? Die wollten für den Tenno sterben. Doch warum setzen so viele Radfahrer ihr Leben – viel zu häufig mit „Erfolg“ – aufs Spiel? Damit der ADFC und Co. noch mehr Radwege einfordern können?
Das will ich nicht glauben, doch ich bezweifel, dass sich die so coolen Verkehrschaoten von einem „Tag der Verkehrssicherheit“ beeindrucken lassen. Schließlich sind ja ohnehin immer die anderen Schuld. Doch man ist es immer selber, der im Grab, auf dem OP-Tisch oder vor dem Richter landet. Doch das verstehen nur die, bei denen das Hirn in Gänze funktioniert.
Na, dann setze ich mich mal aufs Rad und fahre zum Bäcker. Das mit aller Vorsicht, schließlich will ich noch sehr lange mit der Besten Frau der Welt frühstücken.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Juliana, Romuald
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Todessehnsucht
Manchmal verstehe ich meine Mitmenschen nicht
Veröffentlicht am: 19.06.2021
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