Die allermeisten von uns haben sicher diesen Satz im Ohr: Das kannst Du nicht! Vielfach kommt dann noch der Nachsatz: Lass mich das mal machen. Das kennen wir seit unserer Kinderzeit, von Eltern, älteren Geschwistern, Verwandten, Erziehern und Lehrern. Und der Satz zieht sich in viel zu vielen Fällen durch unser Leben.
Wir kennen es aus unser Ausbildungszeit, aus den Beruf und leider auch aus Partnerschaften. Ja, auch bei unseren Hobbys mussten wir uns immer wieder anhören, dass wir Dinge nicht können. Nun kann man ja sagen, dass wir wirklich viele Dinge nicht können. Das ist nun mal so. Doch wenn uns das immer gesagt wird, dann glauben wir das nicht nur, dann meinen wir zu wissen, dass wir viele, sehr viele Dinge nicht können. Dinge nicht zu können, das gehört sozusagen zu unserer DNA, hat sich fest in unser Gehirn eingebrannt.
Auch mir geht das so. Doch ich habe auch gelernt, dass das eben nicht in Stein gemeißelt ist, eben nicht zu meiner DNA gehört. Ich weiß auch, dass in meinem Gehirn nichts so fest eingebrannt ist, als dass ich meine eigene Festplatte nicht neu beschreiben kann.
Mir ging das gerade beim Alpentripp mit der Besten Frau der Welt mehrfach durch den Kopf. Sie, faktisch eine geborene Alpinistin, kennt beispielsweise so gut wie keine Höhenangst. Bei mir ist das ganz anders. Am ersten Tag in den Bergen war bei mir schon bei mehr als fünf Meter vor dem Abhang Schluss. Wobei, wenn der Abhang flacher oder nur zwei, drei Meter hoch war, hatte ich wenig Probleme. Doch wovor fürchtete ich mich? Ja, ich habe Höhenangst, doch das ist ja keine reale Angst. Das merkte ich dann auf der Zugspitze nur zwei Tage später. Nicht, dass ich mich an der Abbruchkannte niederließ und die Beine baumeln ließ, aber ich wurde deutlich „mutiger“.
Das war nun bei Leibe nicht das erste Mal, dass es mir gelang, meine „Das kannst Du nicht“-Festplatte neu zu beschreiben. Das muss ich und sicherlich nicht nur ich immer wieder machen, zum Beispiel, wenn man sich neuen Herausforderungen stellt oder stellen muss. So war das beim Laufen und ist das beim Golfen. Ohnehin ist Sport ein gutes Mittel festzustellen, dass man seine falsch beschriebene Festplatte immer wieder neu beschreiben kann. Man muss es nur versuchen, man braucht aber auch Leute, die einen darin bestärken, dass man Dinge kann, von denen man das nicht einmal ahnte. Wer hätte gedacht, dass ich mal einen Marathon unter vier Stunden laufen könnte? Ich nicht oder doch? Wie sonst hätte ich mit einem „Startgewicht“ von 110 Kilo mit dem Training begonnen?
Mit dem Golfen ist das nun ähnlich. Wenn ich mit einem guten Gefühl auf die Runde gehe, wenn ich nicht gleich wieder an mir zweifele, dann bin ich sogar in der Lage, mein Handicap zu verbessern. Und, wenn ich meine, dass meine Höhenangst gar nicht so ausgeprägt wie vermutet ist, dann machen mir die Berge noch einmal so viel Spaß. Ich muss ja nicht gleich einen Marathon unter drei Stunden laufen, ein Handicap unter 10 erreichen oder mit der Besten Frau der Welt zur Zugspitze nicht die Bahn sondern den steilen Bergaufweg nehmen.
Was macht das mit mir, wenn ich immer wieder erlebe, dass der Satz aus Kindertagen eben nicht oder zumindest in vielen Fällen nicht stimmt? Ganz einfach: Ich werde selbstbewusster, versuche immer häufiger mir selber zu zeigen, was ich kann. So kann man auch verarbeiten, was nun wirklich nicht gelingt.
Sicherlich gelingt jetzt das Frühstück, das ich jetzt für die Besten Frau der Welt und mir mache.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Thomas Ap., Ramon, Ramona
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Das kann ich nicht
… oder doch?
Veröffentlicht am: 04.07.2021
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