Morgengruß von Helmut Harff: Es ist schon ein Kreuz

Ich habe mein Kreuz an der falschen Stelle gemacht – und das nicht nur einmal. Ja, ich rede von meinem Kreuz auf einem Wahlzettel. Da habe ich mein Kreuz an der falschen Stelle gemacht, bei der Bundestagswahl vor einigen Jahren und bei der im gerade zu Ende gehenden Jahr.

Gut, vor Jahren hatte das noch keine Auswirkungen, aber jetzt ist die da und kostet uns 20 Euro monatlich – Tendenz steigend. Vor Jahren wählte ich noch eine Partei, die dann nicht regieren wollte. Das war diesmal schwer, denn es regieren ja fast alle. Ich hätte als Alternative ja nur rechtsgerichtete Internationalisten oder linke Nationalisten – oder war das umgekehrt- wählen können.

Doch warum kostet mich mein Kreuz 20 Euro? Weil Politiker die Welt retten oder vielmehr das Weltklima retten wollen und sich deshalb eine Energiewende ausgedacht haben. Das führte nun dazu, dass mein Öko-Stromanbieter mir per sofort die Freundschaft, sprich den Vertrag gekündigt hat. Im Schreiben ist folgendes zu lesen:
„Wie Sie der Berichterstattung in den Medien entnehmen konnten, sind wir seit einigen Wochen mit einer nie dagewesenen Preisexplosion an den europäischen Energiehandelsplätzen konfrontiert, deren Ursachen in einem außergewöhnlichen Zusammentreffen verschiedener Faktoren zu sehen sind.

Zuletzt hat sich der Strompreis für Lieferungen in der kommenden Winterzeit auf den Beschaffungsmärkten in der Spitze um mehr als 400 % erhöht.

Diese Ereignisse und ihre Folgen suchen in ihrer Gesamtwirkung in den vergangenen Jahrzehnten Ihresgleichen und sind in dieser Form nicht vorauszusehen gewesen.“

Toll, die Strompreise steigen. Ich befürchte, dass sind die ersten Auswirkungen der Energiewende. Wer es besser weiß – ich bin für jede Belehrung offen. Ja, ich befürchte, dass das erst der Anfang ist. Was, wenn ein, zwei oder drei Millionen Autos stundenlang an ihren Ladestationen hängen, wenn wir auch auf Heizmittel wie Holz ganz verzichten müssen, wenn wir abertausende Windräder bauen und aufstellen, wenn wir Quadratkilometer große Solarparks errichten und wir dafür genau wie für den Umbau der Landwirtschaft eine kaum abschätzbare Menge Energie benötigen, die wir irgendwo teuer einkaufen müssen. Da werde ich wohl mit Wehmut daran denken, dass der Strompreis für einen 2-Personenhaushalt um "nur" 240 Euro pro Jahr gestiegen ist.

Gut, ich kann das noch verkraften, doch wie ist das mit den so oft beschworenen Alleinerziehenden mit geringerem Einkommen? Wo sparen die genau wie die finanziell nicht gutgestellten Rentner mal so 240 Euro ein? Beim teurer werdenden Fleisch oder beim schon teuren Gemüse oder bei der Fahrt zum Impfzentrum – Stichwort steigende Spritpreise?

Ich frage mich, wo ich bei der nächsten Wahl mein Kreuz mache? Vielleicht bei der Partei, die ich bis dahin selber gegründet habe. Dann kann ich von der Wahlkampfkostenrückerstattung wenigstens meine Stromkosten für die Parteizentrale bezahlen.

Ob ich mal bei meinem Frühstück für die Beste Frau der Welt sparen muss? Na, Gott sei Dank ist es noch nicht so weit.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Hermine, Minna, Herma

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