Wie war das mal bei Olympia? Teilnahme ist entscheidend. Das war übrigens auch der Slogan für unseren Sportunterricht und unser Sportlehrer Seltsam fand das seltsamerweise auch so. Wie er Zensuren vergab? Ich weiß es nicht mehr.
Doch zurück zu Olympia: Die Berichterstatter von den Olympischen Sportstätten scheinen etwas vom Spaß am Sport noch nicht oder nur sehr ansatzweise gehört zu haben. So sie nicht über den chinesischen Staat, über Doping oder den Umgang mit dem C-Virus berichten, geht es um Sieg und Niederlage. Ich habe noch keine der Journalistenkolleginnen und –kollegen fragen hören: „Hatten Sie heute Spaß bei dem Sprung, bei der Fahrt, bei dem Programm?“. Man will dagegen schnell eine Analyse, warum es nicht mit der Medaille geklappt hat, wie das mit dem Schnee, mit dem Material, mit dem Wind oder den anderen Bedingungen war. Man will ja schließlich Erfolge vermelden.
Ganz sicher wollen alle Olympioniken auch erfolgreich sein, wobei es eben so ist und auch so bleiben wird, dass in jeder Disziplin nur einer gewinnen und zwei weitere Medaillen – zumindest in der Regel – gewinnen können. Doch was ist mit den anderen, die nicht auf dem Siegerpodest stehen? Sie analysieren auch ihre Leistung, doch sehr häufig höre ich, dass sie ganz viel Spaß hatten, dass es einfach toll war – Stichwort: Teilnahme ist entscheidend – dabei gewesen zu sein, ein- oder mehrmals Olympia erleben zu dürfen. Klar, Medaillen sind toll, doch soll und darf der Spaß nicht zu kurz kommen. Ich höre einfach sehr gern, wenn eine Sportlerin, ein Sportler meint: „Das war einfach geil“.
Und wie ist es mit uns, mit den Millionen, die als Hobby irgend einen Sport betreiben? Sind wir nicht häufig ehrgeiziger als viele der Olympiastarter? Wie ehrgeizig war ich als Läufer, wie wichtig war jede Trainingszeit. Ich kenne noch heute meine vor etwa 15 Jahren gelaufene Marathon-Bestzeit von 3:54. Ich habe jede meine Trainingszeit notiert. Spaß? Ja, den hatte ich auch, aber eher mit verkniffenen Lippen.
Und heute, als älterer Mann? Der Ehrgeiz ist nicht verschwunden, doch er ist moderater geworden. Ich ärgere mich über jeden verunglückten Schlag auf dem Golfplatz. Ich ärgere mich, weil ich weiß, dass ich es besser kann. Doch der Spaßfaktor wird ständig größer. Ich bin im Turnier letzter? Na und, es kann nur ein Schlusslicht geben. Spaß habe ich dennoch. Ich habe Spaß daran, draußen zu sein, ich habe Spaß daran, wenn mir ein guter Schlag gelingt, ich habe auch Spaß daran, wenn meine Mitspieler den Ball perfekt treffen. Ich habe auch Spaß daran, auf anderen Plätzen zu golfen. Ja, ich habe gelernt, an sehr vielen Dingen einfach eines zu haben – ganz viel Spaß.
Da ist es nur logisch, dass sich auch gaaaaanz viel Spaß am Frühstück mit der Besten Frau der Welt habe.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Richard, Ava, Ronan
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Teilnahme ist entscheidend
… oder mein Olympia-Lieblingswort
Veröffentlicht am: 07.02.2022
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