Ja, ich bin wütend, wütend auf Putin, wütend auf den Krieg im Osten Europas, aber auch wütend auf die, die für die Spritpreise verantwortlich sind. Ich bin wütend, weil ich nicht nur an der Tankstelle fast das doppelte für einen Liter Diesel zahlen muss als noch vor einiger Zeit.
Ich bin auch sauer auf die Regierung, diese zumindest indirekten Kriegsgewinnler. Was ich meine? Ich habe mal nachgeschlagen und musste lesen, dass bei einem Preis von 1,979 Euro pro Liter Super E10 aktuell allein etwa die Hälfte auf Steuern und Abgaben entfällt. Absolut summieren sich Mehrwertsteuer, Energie- oder Mineralöl- (Ökosteuer) und der Beitrag an den Erdölbevorratungsverband (EBV) auf insgesamt rund 97,3 Cent je Liter Ottokraftstoff. Rechen Sie sich mal aus, wie viel der Staat bei einem Verbrauch von knapp 52 Millionen Tonnen Kraftstoff in 2020 da einnimmt. Auf jeden Fall war es vor einiger Zeit noch knapp die Hälfte. Ich bezweifel allerdings, dass ich noch einmal einen Dieselpreis unter 1 Euro je Liter sehen werde. Wahrscheinlicher sind 3 Euro. Der Finanzminister reibt sich die Hände, er kann dann unsere Steuern mit vollen Händen ausgeben – auch als staatliche Wohltaten.
Wütend bin ich auch auf so schlaue Menschen wie die von Greepeace und ihre Sprit- und Energiespartipps. Hätten die selbst ernannten Gutmenschen und ihre An- und Nachbeter nicht gegen jedes Windrad, gegen jedes Stromkabel und gegen jede zweite andere Anlage zur Produktion von erneuerbaren Energien geklagt, wären wir schon längst nicht mehr so abhängig von russischer Energie, von Atomenergie unsere Nachbarländer, dem ökologisch sehr bedenklich geförderten US-amerikanischen Erdöl oder der australischen Steinkohle. Unsere Autos würden mit Wasserstoff fahren und die Umwelt und unser Geldbeutel würden sich freuen.
Ich bin auch wütend auf alle, die jetzt mit zumeist lächerlichen Energiespartipps – die wir schon seit der Energiekrise in den 1970er Jahren kennen – um die Ecke kommen. So ein ach so intelligenter Mensch kann ja mal versuchen, sich abseits der großen Städte ohne Auto zu bewegen. Wenn ich beispielsweise von meinem Dorf in der Lausitz zu meinem Arzt in Cottbus will und wie gerade einen Termin um 8 Uhr für eine ganztägige Untersuchung habe, dann müsste ich als ÖPNV-Nutzer schon am Vortag anreisen und dort übernachten. Dauert das Ganze wirklich lange oder komme ich von einem Theaterbesuch wieder zurück, bleit nur, einen Teil der Strecke von nur 40 Kilometer mit dem Taxi zurückzulegen. Tolle Idee, die mit dem ÖPNV.
Nein, wir brauchen endlich ganz schnell einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Dafür und nur dafür darf der Staat seine zusätzlich eingenommenen Steuermilliarden ausgeben. Dafür muss man auch darauf verzichten, dass jeder gegen jeden Plan klagen darf. Selbst der Grüne Wirtschafts- und Klimaminister hat ja festgestellt, dass die Versorgung mit Energie wichtiger als das Retten des Weltlimas ist.
Gut, dass ich die Beste Frau der Welt an meiner Seite habe. Beim Frühstück mit ihr verraucht meine Wut wenigstens für einige Zeit.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Franziska, Bruno, Barbara, Dominik
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Ohnmächtig und wütend
Wo soll das noch hingehen
Veröffentlicht am: 09.03.2022
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