Ja, Otto hatte drei Probleme. Viele von uns sagen jetzt, was heißt drei Probleme, darüber kann ich ja nur lachen. Ja, viele haben viel mehr Probleme. Wobei, wenn man sich mal an das Filmende erinnert, dann sind Ottos Probleme schon groß gewesen.
Welche Probleme das waren? In meiner Erinnerung waren das diese:
Sylvia: »Wirst Du mich heute Nacht glücklich machen?«
Otto: »Ja.«
Sylvia: »Wirst Du mich auch zweimal glücklich machen?«
Otto: »Ja.«
Sylvia: »Auch dreimal?«
Otto: »Da waren sie wieder, meine drei Probleme.«
Schön, damals gab es wohl noch nicht die kleinen blauen Pillen oder Otto hatte eben das Geld nicht dafür. Das war ja auch eines von Ottos Problemen.
Doch wie ging Otto damit um? Er schnitt Grimassen, grinste eher dumm. Vielleicht zeichnete er heimlich auch einen Ottifanten. Doch deshalb den Kopf in den Sand stecken, nach dem nächsten Hochhaus suchen, von dem man springen kann oder gar auf Sylvia verzichten? Nicht bei Otto.
Und bei uns? Wir drohen unter all unseren Problemen zu versinken, wir kriegen Falten und sind schon richtig froh, wenn wir nur ein Magengeschwür und nicht gleich Corona, einen Burnout und einen Besuch von Robert Habeck bekommen. Gut, so ein Ministerbesuch würde auch mich verdammt depressiv machen. Doch sonst? Sonst warte ich erst einmal ab. Sonst versuche ich es laut fluchend mit einem Lächeln. Ich versuche, meine Probleme zu umarmen.
Ich halte es mit der Mozart-Oper „Entführung aus dem Serail“. Darin lässt der Librettist Johann Gottlieb (der Jüngere) Stephanie dem Bassa Selim sagen „… es wäre ein weit größer Vergnügen eine erlittene Ungerechtigkeit durch Wohltaten zu vergelten, als Laster mit Lastern tilgen“. Für mich heißt das auch: Sei nett zu Deinen Problemen. Es gibt noch so einen Satz in diesem Singspiel, dass sich bei mir eingebrannt hat: „Wen man durch Wohltun nicht für sich gewinnen kann, den muss man sich vom Halse schaffen“.
Egal, ob wir es mit Otto oder mit dem Bassa Selim halten – beide haben eine Botschaft und die lautet: Ja, wir haben Probleme, doch deshalb in Sack und Asche rumlaufen? Nein, so weit darf es nicht kommen.
Ich lasse es nicht so weit kommen, schließlich kommt wieder was mich glücklich macht – mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Mauritius, Emmeram, Gundula
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Da waren Sie wieder, meine drei Probleme
… meinte einst Otto
Veröffentlicht am: 22.09.2022
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