Morgengruß von Helmut Harff: Männer in Kleidern

Männer in Kleidern, das ist noch immer ein sehr kontrovers diskutiertes Thema – nicht nur an Stammtischen und auf Kirchentagen.

Doch worüber regt man sich eigentlich auf? Betrachtet man unsere Geschichte, so trugen Männer eigentlich schon immer Kleidungsstücke, die wir wohl als Kleid ansehen. Auch wenn ich mein eigenes Leben betrachte, so begann das schon fast im Kleid. Ich meine meine Taufe. Da trug ich ein Taufkleid, das schon mein Vater und mein Onkel trugen. Der mich da taufte, hatte ebenfalls ein zumindest kleidähnliches Gewand an. Das traf auch für die Jungen, die Ministranten zu.

Meine Mutter und meine Tante fanden es toll, mich, den blondgelockten Knaben, der gleichaltrig mit seiner Cousine war und der ihr wie aus dem Gesicht geschnitten sein sollte, beide in Kleider zustecken und als Zwillinge auszugeben.  Meine Negerpuppe Bubu hatte genau wie mein Teddy in ihrem Kleiderschrank diverse Kleider. Auch meine Ankleidepuppen aus Papier trugen Kleider.

Später verkleideten wir uns gern – erst zum Fasching im Kindergarten, dann in der Schule und noch später im Erwachsenenalter. Da war es immer ein großer Lacher, wenn ich als Prinzessin oder Hexe und eben nicht als Pirat oder Indianer auftauchte. Niemand kam je auf die Idee, dass ich irgendwie abartig oder schwul sein könnte.

Sicherlich erinnern sich sehr viele Männer an ihre Kleidererfahrungen, doch wieso dann diese Aufregung? Weil es einige übertreiben, weil einige unbedingt irgendwie den medialen Auftritt suchen? Männer in Kleidern sind, was sie sind. Die einen verkleiden sich gern, die anderen mögen keine Männerkleidung, wieder andere lieben die Aufmerksamkeit, die sie erregen. Sollen sie doch. Es tut niemanden weh, im besten Fall machen die Männer die Welt etwas bunter.

Bunt, so ist auch jeden Tag mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Ursula, Ulla, Celina, Holger

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