Heute haben in neun Bundesländern die Menschen frei. Dem verlängerten Wochenende verdanken sie Katholiken, die vor über 500 Jahren alles andere als zufrieden mit ihrer Kirche waren. Sie wollten die katholische Kirche – hieß die damals schon so? – reformieren.
Reform der Papst-Kirche? Darauf stand eigentlich immer der Tod. Was folgte, war die Abspaltung der Protestanten und das wird heute gefeiert, auch hier in Brandenburg. Wobei, da habe ich schon einige Fragezeichen im Kopf. Wieso in diesem Bundesland, wo gerade mal 17 Prozent der Menschen sich zu den Protestanten zählen. In Bremen sind das 41 und in Hessen 40 Prozent. Da würde doch ein Atheistentag viel sinnvoller sein.
Doch der Protest von Martin Luther und seinen Mitstreitern vor gut 500 Jahren bringt mich auch auf den Gedanken an die, die heute die katholische Kirche unbedingt reformieren wollen. Gott sei Dank – und das ist wörtlich gemeint – schickt die Papstkirche heute keinen mehr auf den Scheiterhaufen. Kritiker werden zumeist nicht einmal exkommuniziert. Da kann man kritisieren, da kann man Änderungen verlangen, da kann man in Talkshows und sogar auf katholischen Kirchentagen ausgiebig diskutieren – es passiert nichts. Im Vatikan stört das niemand nicht sonderlich und die Protestier haben etwas, worüber sie sich aufregen.
Ich frage mich nun schon lange, ob die heutigen Reformatoren wie ihre Vorgänger mal begreifen, dass man die katholische Kirche nicht reformieren kann. Diese würde ja ihren Markenkern verlieren und das kann eigentlich keiner verlangen. Was bleibt? Eine neue, eine zweite reformatorische Kirche gründen? Ob sich das wirklich jemand wagt? Gefährlich wäre es ja nicht. Aber, vielleicht könnten dann die Menschen in vielen Jahren nicht nur am 31. Oktober, sondern auch noch an einem anderen Tag einen Reformationstag feiern – vielleicht sogar in dem Fleckchen Erde, den man heute Bayern nennt.
Bei der Besten Frau der Welt und dir gibt es heute Reformationsbrötchen. Das sind helle Brötchen mit roter Marmelade. Die soll an die sogenannte Lutherrose erinnern.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Wolfgang, Quentin, Melanie
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Feiertag!
Doch für wen …
Veröffentlicht am: 31.10.2022
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