Ereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft rücken eines wieder in den Blickpunkt, was wir eigentlich nicht auf dem Schirm haben: Unsere Nationalhymne und deren Absingen. Mal ehrlich, wann haben Sie das letzte Mal unsere Hymne gesungen und das womöglich auch noch öffentlich?
Ja, das Singen der Nationalhymne ist ein Politikum. Das zeigten die Kicker aus dem Iran, die „vergaßen“ ihre Hymne mitzusingen. Sie protestierten so lautlos gegen das Regime in ihrem Heimatland. Wenn ein deutscher Nationalspieler unsere Hymne nur summt, so ist das eher eine kleine Randnotiz, als es wie ein auch immer gearteter Protest gewertet wird.
Letzteres zeigt mir aber auch, dass uns unsere Hymne wenig bedeutet, wenn das nicht noch untertrieben ist. Die DDR war einst Stolz darauf, eine eigene Hymne zu haben, ließ die gern singen. Doch irgendwann wollte man nicht mehr hören, dass man „Auferstanden aus Ruinen“ ist. Nun sang man eben nicht mehr.
Daran hat sich ja bis heute nicht viel geändert, was ich nicht verstehe. Ich verstehe auch nicht, warum man nicht auch die zweite Strophe des Deutschlandliedes von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben singt. Die lautet:
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
deutscher Wein und deutscher Sang
sollen in der Welt behalten
ihren alten schönen Klang,
uns zu edler Tat begeistern
unser ganzes Leben lang -
deutsche Frauen, deutsche Treue,
deutscher Wein und deutscher Sang!
Was bitte ist daran politisch unkorrekt, zumal das Gedicht 1841 geschrieben wurde und die Hymne der deutschen Einheit war und ist.
Ich allerdings bin dafür, die von Bert Brecht auf die Melodie des Deutschlandliedes von Joseph Hayden geschriebene „Kinderhymne“ zu unser aller Nationalhymne zu machen. Deren erste Strophe geht so:
Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Daß ein gutes Deutschland blühe
Wie ein andres gutes Land.
Wer einen besseren Text in der Schublade oder im Kopf hat, kann den mir ja gerne schicken.
Zu meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt werden wir viel lieber über Fußball, als über unsere Hymne reden. Wobei, es gehört ja beides zusammen.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Friedrich, Friederike, Berta
Foto: Pixabay
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Das Ding mit der Hymne
Veröffentlicht am: 29.11.2022
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