Ja, ich weiß, der Satz „Meine Sorgen möchte ich haben“, stammt weder von Kaspar Hauser noch von Kurt Tucholsky. Ja, den hat wohl zuerst Karl Kraus formuliert. Ich weiß das, denn ich zähle mich ja etwas arrogant zum Bildungsbürgertum – ohne großes Latinum.
Deshalb habe ich mich ja beim Gang durch meine Bibliothek nicht für Dante oder einen anderen Italiener wie Boccaccio sondern für Kurt Tucholsky entschieden. Verwirrt, kein Bildungsbürger? Was Kaspar Hauser damit zu tun hat? Sie fallen gerade in ein schwarzes Loch? Dann sind wir ja beim Thema. Bei welchem Thema? Beim Thema Loch. Genauer gesagt sind wir bei der sarkastisch-wissenschaftlichen Abhandlung „Zur soziologischen Psychologie der Löcher“.
Ja, man kann über Löcher, also dem Nichts, dem Nirwana heftig philosophieren. Man kann darüber nachdenken, wie eine Welt ohne Löcher wäre oder warum es keine halben Löcher gibt. Man kann feststellen, dass Löcher Dinge wie Fahrscheine, Jungfrauen oder Luftballons entwerten. Was meint der damalige Autor? Meine Sorgen möcht ich haben. Wahrscheinlich waren seine Sorgen damals ziemlich löcherich.
Warum ich das gerade geschrieben habe? Auch dazu gibt es ein Zitat in Abwandlung: „Ich hatte nur zwischen dem vorigen Morgengruß und dem nächsten ein Loch ausfüllen wollen“.
Ach ja, Kspar Hauser ist nur eines der zahlreichen Pseudonyme, unter den Kurt Tucholsky publiziert hat.
Löcher zum Frühstück mit der Besten Frau der Welt? Klar, der Käse, das Brot und auch die Tomaten leben von ihren Löchern?
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Ludger, Manuel, Manuela, Lara
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Meine Sorgen möchte ich haben
Eine Wiederentdeckung
Veröffentlicht am: 26.03.2023
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