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Morgengruß von Helmut Harff: Journalist sein

… (k)ein Traumberuf



Wenn mich jemand fragt, was ich von Beruf bin, dann sage ich immer häufiger, ich bin Blogger. Damit können zwar nicht alle etwas anfangen, doch wenn ich wahrheitsgemäß Journalist sage, so ernte ich in guten Fällen einen scheelen Blick, nicht selten fällt die Reaktion noch unfreundlicher aus.

Allein deshalb kann ich verstehen, dass die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ Deutschland auf der Pressefreiheits-Rangliste auf Rang 21 abgestuft hat. Die drei ersten Plätze belegen mit Norwegen, Dänemark und Schweden skandinavische Länder. Finnland folgt Estland auf Rang fünf. Das sind Staaten, die auf der Pisa-Rangliste (zeigt die Kompetenzen von 15-jährigen Jugendlichen beim Lesen, in der Mathematik und den Naturwissenschaften an) ebenfalls vor Deutschland liegen. Ob es da einen Zusammenhang zwischen dem Umgang mit Journalisten und der Bildungspolitik gibt? Oder ist es gar so, dass bildungsschwache Schüler der Grund dafür sind, dass auch die Journalisten keinen guten Ruf genießen?

Doch woher kommt die Einschätzung von „Reporter ohne Grenzen“? Kollegen im Knast, das gibt es wohl nur, wenn die außerhalb ihrer journalistischen Tätigkeit etwas Kriminelles getan haben. Die Ersteller dieser Rangliste begründen ihre Einstufung Deutschlands eher mit Übergriffen auf Journalisten und die Presse überhaupt. Man denke nur an Begriffe wie „Lügenpresse“. Doch kommen solche Angriffe nur von ganz rechts oder ganz links? Ich glaube nicht, denn die  übertriebene und von vielen Seiten vehement eingeforderte political correctness des Journalismus führt auch zu Angriffen der Zivilgesellschaft, wer das auch immer konkret ist. Dazu kommt noch die vielfach ablehnende Haltung von Politikern und anderen Verantwortungsträgern gegenüber der Presse.

Auch bei dem Thema gilt, dass man auch vor der eigenen Tür kehren muss. Die immer stärkere Medien-Konzentration in wenigen Händen, die Entgleisungen – von den Hitlertagebücher nicht angefangen und nicht aufgehört beim neuesten Springerskandal - sind nun Salz in der Suppe derer, die immer wieder - und nicht nur verbal – auf die Journalisten einprügeln.

Wenn wir wieder zu den ganz guten Staaten gehören wollen, was die Pressefreiheit betrifft, dann müssen sich alle bemühen, muss aber auch dafür gesorgt werden, dass die journalistische Bandbreite wieder größer wird.

Auf der Liste des besten Frühstücks steht meines mit der Besten Frau der Welt sicherlich ganz weit oben.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Philipp u. Jakob, Viola, Alexander

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 03.05.2023

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