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Die Benelli Leoncino 800 Trail

... hart, aber herzlich



Benelli ist in Italien wieder schwer angesagt. Design und Komponenten stammen aus Europa, Motor und Fertigung übernimmt China. Schönstes Ergebnis dieser Strategie ist die Leoncino 800 Trail.


Scrambler gehören seit den 60er-Jahren zu den lässigsten Motorrädern, die man sich zwischen die Beine klemmen kann. Erhöhte Federwege, leichte Enduro-Bereifung, breiter Lenker, schmaler Tank, dazu eine schlichte Sitzbank und gern ein hochgezogener Auspuff – das sind gemeinhin die optischen Zutaten dieser Gattung. Die Benelli Leoncino 800 Trail lockt optisch mit ansteigender Tanklinie und präsentem Stahlrohr-Brückenrahmen. Mit 191 Millimetern Bodenfreiheit lässt sie ausreichend Platz zwischen den anfangs unter dem Motor verlaufenden Auspuffrohren und dem Untergrund.

Moderate 85 Zentimeter Sitzhöhe versprechen gute Kontrollierbarkeit und hohe Standsicherheit auf Seiten des Fahrers. 148 Millimeter Federweg vorn an der massiven Upside-down-Gabel (50 mm Gabelrohrdurchmesser) und 140 mm hinten am Zentralfederbein sind nicht die Welt für Offroadfans, bieten aber ausreichend Reserven fürs „Kraxeln“ (englisch: to scramble) und die natürlichen Reviere der Leoncino 800 Trail: Kies, Schotter, Sand und natürlich Asphalt in jeglicher Ausprägung.



754 Kubikzentimeter Hubraum, 76 PS und 67 Newtonmeter Drehmoment – die technischen Daten entsprechen der 300 Euro günstigeren Leoncino-Roadster und versprechen artgerechte Fortbewegung. Das relativ hohe Gewicht von 234 Kilogramm fahrbereit nagt allerdings am Fahrspaß. Die maximale Leistung liegt bei 8500 Touren beziehungsweise 6500 Umdrehungen pro Minute (Drehmoment) an. Drehzahlen sind somit gefordert, andernfalls kommt der kleine Trail-Löwe eher schleppend in die Gänge. Andere Scrambler liefern im niedrigen Drehzahlbereich mehr Power. Das wäre hier auch wünschenswert, denn optisch ist die Leoncino 800 Trail ein Knaller – nicht nur wegen des kleinen stilisierten Löwen, der im Stile einer Kühlerfigur auf dem vorderen Schutzblech mitfährt.

Mattgrüne Lackierung inklusive Lampenverkleidung, schwarzer Rahmen, güldene Gabel – der Farbmix ist gelungen. Der hochverlegte Doppelauspuff versteckt sich weitgehend hinter einer alufarbenen Startnummerntafel; keck schauen am Heck die Endrohre heraus. Die Sitzbank ist aufwendig abgenäht. Der ovale Frontscheinwerfer, das kleine Rücklicht und die schmalen Blinker sind allesamt in LED-Ausführung. Das markante Tagfahrlicht rahmt den oberen Teil des Scheinwerfers mit seinen technisch wirkenden LED-Linsen. Alles fein und stilsicher gemacht. Das große TFT-Display ist mittlerweile Standard bei den meisten modernen Maschinen. Es ist klar gegliedert und problemlos ablesbar: große Gang- und Tempoanzeige, oben und unten verlaufendes Drehzahlband (Motto: doppelt hält besser?), Tankstand und Flüssigkeitstemperatur – gut is’.



Der recht kurze Radstand verleiht der Leoncino 800 Trail knackige Fahreigenschaften. 19 Zoll vorn, 17 Zoll hinten – das Handling gefällt, man fühlt sich flugs heimisch auf dem Bike. Einzig die Bremsen sind etwas gewöhnungsbedürftig: Die Handhebel sind zwar einstellbar, aber dennoch recht weit weg. Die halbschwimmende Doppelscheibe vorn mit 320 Millimetern Durchmesser und Vier-Kolben-Bremssattel verspricht mehr, als sie hält. Sie greift vergleichsweise seifig zu, ein feines Gefühl für den Druckpunkt mag sich nicht so recht einstellen. Im Verbund mit der Fußbremse kommt die Benelli aber sicher zum Stehen. Vermutlich eine Frage der Gewöhnung. Oder der Einstellung. Apropos: Die hintere Zentralschwinge überzeugt mit einstellbarer Federvorspannung und Zugstufendämpfung, die Gabel vorn bietet keine Einstellmöglichkeiten.

4,9 Liter auf 100 Kilometer gibt Benelli als Verbrauch an. Unser Testbike lag leicht darüber (5,3 l/100 km), aber noch im Rahmen. 15 Liter fasst der Tank, macht gut 300 Kilometer Reichweite je nach Fahrstil. Die Sitzbank gibt solche Distanzen problemlos her. Sie fällt in die Kategorie hart, aber herzlich. Für Großgewachsene könnte es etwas eng werden mit Beifahrer; die Sitzbank fällt recht kurz aus. „Pure Passione Dal 1911“ verspricht Benelli – pure Emotion seit 1911, dem Gründungsjahr der einst rein italienischen Marke aus Pesaro. Heute hat sie nach wie vor Italo-Gene, aber ein Herz aus China. Der Reihenzweizylinder stammt vom Zweirad- und Motorenhersteller Qianjiang, die Abstimmung übernehmen die Italiener. Das hört man erfreulicherweise: Zwischen 3000 und 7000 Touren meldet sich der Twin schön kernig zu Wort.

Molto bene, Leoncino. (cen/rfb)

Fotos:
Autoren-Union Mobilität/Benelli

 


Veröffentlicht am: 24.10.2023

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