Damals war es, da gingen am 1. Mai viele, sehr viele Menschen auf die Straße. In der DDR sahen das viele als Pflicht an, aber es gab auch solche, denen man keinen Stellplatz zum Vorbeimarsch an der Partei- und Staatsführung zuwies. In der BRD zeigten viele ihre Unzufriedenheit mit dem System, mit dem Kapitalismus.
Die DDR ist schon fast vergessen und in Gesamtdeutschland freut man sich über den freien Tag. Diverse Arbeitnehmer fordern sicher mehr Anerkennung für das, was sie leisten. Doch wie kann so eine Anerkennung aussehen? Mehr Geld für weniger Arbeit? Klingt gut, doch besser wird das Leben so nicht. Bekommt die Friseuse, der Friseur mehr Mindestlohn, können sich die ebenfalls kaum besser bezahlten Pflegekräfte auch nicht mehr Friseurbesuche leisten.
Doch was tun? Da fällt mir wieder der Arbeiter- und Bauernstaat ein. Da gab es „den Tag des Lehrers“, den „Tag des Eisenbahners“ und viele andere Ehrentage für anderen Berufszweige, bis zur Polizei und der Armee. Allen gleich war, dass man verdiente Werktätige, manchmal auch unverdiente Werktätige ehrte, auszeichnete, ihnen Orden und Prämien – am liebste in bar, weniger lieb in Büchern – überreichte. Auch wer kein lupenreiner Sozialist war, freute sich irgendwie auf „seinen Tag“, auf die Auszeichnungen, auf die staatlich verordnete Anerkennung.
Wie wäre es, wenn wir einen „Tag der Pflegkräfte“, einen „Tag der Kinderbetreuer und Kindererzieher“, einen „Tag der nicht Beachteten“ einführen? Das wären doch tolle Aufgaben für die Gewerkschaften und die Unternehmensverbände, des Beamtenbundes und der politisch Verantwortlichen. Da gibt es dann für viele Auszeichnungen, abgabenfrei Prämien, kostenlose Karten für Theater und Museen.
Solche Tage, die ja nicht frei sein müssen, würden aufzeigen, für wie wichtig man diese Berufsgruppen hält. Für die Veteranen der Bundeswehr hat man den ja gerade beschlossen. Wieso gibt es die nicht auch für die Veteranen der Kommunalpolitik?
Die Beste Frau der Welt genießt heute den „Tag der ehrenamtlichen Frühstücksmacherin“.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Feiertagsfrühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Arnold
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Bitte mehr Anerkennung
Da gab es doch etwas in der DDR
Veröffentlicht am: 01.05.2024
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