Immer wieder hört man wie schlecht Zucker für uns ist. Zucker wird regelrecht verteufelt. Doch wie war das, bevor es gelang, die Zuckerübe zu züchten? Süßes gab es kaum, mal von dem nicht in Massen vorhandenen Honig abgesehen. Das änderte sich für die meisten auch nicht, als man Rohrzucken aus den Kolonien holte. Ein Durchschnittsmensch konnte den wohl nie kosten.
Doch waren die Menschen vor dem Auftauchen des Rübenzuckers Anfang des 19. Jahrhunderts gesünder als heute, hatten die bessere Zähne, gab es damals weniger Diabetes? Sieht man sich mal alte Porträts an, so haben die Gemalten alle den Mund geschlossen, niemand lächelt. Warum? Man hätte sie zahnlos malen müssen. Und Diabetes? Den konnten die Menschen damals kaum bekommen, denn die wurden gar nicht so alt. Im Internet ist zu lesen: „Im Deutschen Reich betrug 1871/1881 die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Jungen 35,6 Jahre und für Mädchen 38,4 Jahre. Durch die hohe Säuglings- und Kindersterblichkeit starb ein Drittel der Kinder vor Vollendung des 5. Lebensjahres“. Damals starben die Menschen nicht an Zucker, sie verhungerten schlicht. Es war so verheerend, dass man mit Minischiffen sich auf die Reise in die Neue Welt aufmachte. Dagegen ist die Flucht über das Mittelmeer deutlich ungefährlicher.
Zucker ist also kein Teufelszeug. Das zeigt schon, dass wir, für die Zucker etwas ganz normales ist, im Schnitt 84 (Männer) und 92 (Frauen) Jahre alt werden. Das hat dann auch zur Folge, dass wir Krankheiten bekommen, die es vor 150 Jahren gar nicht oder nur sehr selten gab.
Und was macht Zucker noch? Er sorgt für hunderttausende Arbeitsplätze allein in Europa, er hat unsere Speisekarte noch deutlich mehr anwachsen und vielfältiger werden lassen, als die Kartoffel. Zucker ist nicht etwas, was uns krank macht. Was uns krank macht, ist die Menge an Zucker, die wir vertilgen. Doch das ist bei vielen Lebensmitteln so. Wer spricht sich dagegen aus, täglich drei oder mehr Kilo Tomaten zu essen? Wo liest man schon, was es macht, wenn man täglich zehn Bananen ißt?
Mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt ohne Zucker – das ist kein schönes Frühstück.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Matthäus, Deborah, Jonas
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Teufelszeug Zucker
Doch wie wäre es ohne
Veröffentlicht am: 21.09.2024
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