Gestern wurde im Fernsehen – wie das wohl inzwischen zu Weihnachten gehört – gern und mit vielen Krokodilstränen die Menschen bejubelt, die ein Ehrenamt bekleiden. Sicherlich hat man an die auch in sehr vielen Kirchen gedacht.
Das ist ja auch gut so, denn ohne Ehrenamtler funktioniert keine Gesellschaft. Das gilt im Übrigen nicht nur für unsere Demokratie. Doch wer in Sonntagsreden immer hoch gelobt wird, der kommt im Alltag nur sehr wenig vor. Das gilt insbesondere für Menschen, die sich eben ehrenamtlich engagieren. Das sollen nach Angaben von statista 16,1 Millionen, nach anderen Angaben 28,8 Millionen Menschen sein. Nichts genaues weiß man also nicht.
Ich frage mich schon, wer all die zählt, die sich wie auch immer ehrenamtlich engagieren. Ich meine, da gibt es die, die irgendwo registriert werden, Vorstände von Vereinen zum Beispiel oder Menschen, die andere freiwillig betreuen, weil die nicht mehr für sich selber alles entscheiden können. Doch wer zählt die, die freiwillig, also ehrenamtlich in Vereinen mitarbeiten, Menschen in Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen besuchen oder schlicht für ihre Nachbarn weit über das normale Maß hinaus da sind. Wer lädt die ein, wer ehrt die, wer wertschätzt die, wer sagt außerhalb ihres Hilfs-Umfeldes da jemals danke, wer überreicht denen mal eine Urkunde, einen Blumenstrauß, gar einen Orden?
Wenn es ganz hoch kommt, finden sie mal Erwähnung in einem Internet-Chat, in einer Lokalzeitung. Das passiert aber auch nur, wenn diejenigen auf sich aufmerksam machen. Klappern gehört eben auch hier zum Handwerk, doch das liegt den meisten Ehrenamtlern nicht. Die wollen sich „NUR“ engagieren, wollen nur helfen.
Helfen, das ist mein Stichwort: Ich helfe jetzt der Besten Frau der Welt unser Frühstück zu machen.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Feiertagsfrühstück.
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Viel Amt, wenig Ehre
... so ist das wohl
Veröffentlicht am: 25.12.2024
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