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Die G-Klasse mutiert zum Achtender

Lang, lang ist es her



14 Jahre nach Produktionsbeginn setzte Mercedes-Benz in der G-Klasse eine weitere Duftmarke: Auf dem Genfer Automobilsalon gab am 4. März 1993 der 500 GE V8 seinen Einstand. Damit stieß der sowohl bei den Fahrleistungen als auch bei Ausstattung und Preis in neue Dimensionen vor.

Vom Achtzylinder-Modell auf Basis der 1989 eingeführten Baureihe W 463 war von vornherein eine Kleinserie von maximal 500 Einheiten vorgesehen. Es wurden dann 1993 und 1994 insgesamt 446 Fahrzeuge gebaut.

Als Motor kam der M 117 aus dem Pkw-Programm zum Einsatz. Er schöpfte aus fünf Litern Hubraum heute bescheiden anmutende 240 PS (177 kW) und 375 Newtonmeter Drehmoment. Damit erreichte die rasende G-Klasse eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt der Mercedes 11,4 Sekunden. Der 500 GE V8 erhielt Reifen der neuen Dimension 265/70 R 16 H auf Aluminiumrädern, die als einzige Geländewagenreifen damals bis 210 km/h freigegeben waren. Die Bremsanlage war mit ABS und innenbelüfteten Scheibenbremsen vorn den Fahrleistungen angepasst. Das Fahrwerk legen die Entwickler betont komfortabel aus. Der Antriebsstrang mit permanentem Allradantrieb blieb bis auf die nicht angebotene vordere Differentialsperre erhalten. Dazu kam eine geringere Wattiefe. Erhältlich war das Sondermodell ausschließlich als Fünftürer.

Das Interieur zierten eine schwarze Lederausstattung mit mittelgrauen Kontrastelementen und Holzauskleidung mit Walnussfurnier. Eine amethystblaue Metallic-Sonderlackierung schloss die Stoßfänger, Kotflügelverbreiterungen und Spiegelgehäuse mit ein. Automatikgetriebe, Klimaanlage, Tempomat, ein elektrisches Schiebe-Hebedach, Lederlenkrad und eine Sitzheizung gehörten zur Standardausrüstung. Der Preis: 178.250 DM. Ein G 320 mit Sechszylinder kostete damals 88.500 DM, eine S-Klasse vom Typ 500 SE war für 129.030 Mark zu haben.

Ein Grund für die Limitierung war auch die Zahl der verfügbaren M-117-Motoren, denn in anderen Fahrzeugen der Marke war er bereits durch den Vierventiler M 119 abgelöst worden. Der aber passte aufgrund seiner Ausmaße nicht in den Motorraum der G-Klasse.

Der 500 GE V8 von 1993 stand am Anfang des Karriere des Geländewagens zum edlen Lifestylefahrzeug. Noch im selben Jahr legte AMG mit dem AMG 500 GE 6.0 nach. Das Vergrößern von Bohrung und Hub des M 117 führte zu einem Hubraum von 5959 Kubikzentimetern und einer Leistung von 300 PS (220 kW). Fünf Jahre später kam dann der erste G 500 ins reguläre Verkaufsprogramm. Neben der Ausführung mit langem Radstand gab es ihn auch als Kurzversion und sogar als Cabriolet. Der V8-Motor M 113 leistete 296 PS (218 kW), die Höchstgeschwindigkeit betrug 190 km/h.

Ein Jahr später präsentierte Mercedes zum 20. Geburtstag der Baureihe den G 55 AMG. Der Achtzylinder-Saugmotor mit 5,5 Litern Hubraum, Dreiventiltechnik und Doppelzündung leistete 354 PS (260 kW), die Höchstgeschwindigkeit wurde ist elektronisch auf 210 km/h begrenzt. In Affalterbach gelangt es dann 2002, im G 63 AMG einen Zwölfzylinder unterzubringen, der eine Leistung von 444 PS (326 kW) – angefangen hatte die G-Klasse mit vier Diesel- und Ottomotoren von 72 PS (53 kW) bis 156 PS (115 kW). (aum)

Foto: Autoren-Union Mobilität/Mercedes-Benz

 


Veröffentlicht am: 05.03.2023

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