Morgengruß von Helmut Harff: Ich bin ein Fan

Ich gehöre zu dem Millionenheer, die die Bratwurst lieben. Oder sind das sogar Milliarden? Na egal, hauptsache Bratwurst. Ich mag die Wurst eigentlich nur vom Grill, vom eigenen oder von einem auf einem Volksfest, auf dem Weihnachtsmarkt.

Meine Liebe zu der Bratwurst begann in Ostberlin und es waren die ganz besonderen von Konopke – der Imbissbude unter dem U-Bahnbogen an der Schönhauser Allee. Die Würste kamen aus der eigenen Fleischerei, die Brötchen vom Bäcker. Doch das Beste an diesen Würsten war die Sauce, deren Rezept fast so geheim wie das von Coca-Cola war. Wir trafen uns an der Bude auch zum Bratwurst-Wettessen. Mein damaliger Rekord lag bei sieben – ohne Brötchen.

Was wir damals, so vor 50 Jahren nicht ahnten, ist, dass heute der Bratwurst-Geburtstag ist. Ja, heute ist der „Internationale Bratwursttag“. Der Tag wurde weder in Thüringen noch in Franken erfunden, sondern  in den USA. Doch warum? Weil sie es machten.

Eigentlich stammt die Bratwurst ja wohl aus Thüringen oder Franken. Zumindest stammt die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1404. Sie findet sich auf einer Rechnung der Propstei des Jungfrauenklosters zu Arnstadt. Das spricht für Thüringen als Entstehungsort der Bratwurst. Eine andere Quelle ist eine Bestellung für Därme, aufgegeben, um damit Bratwürste herzustellen. Die stammt vom 20. Januar 1404 und wurde von Groschen aus aufgegeben. Beauftragt wurde laut Thomas Mäuer vom Bratwurstmuseum Mühlhausen, das Walpurgiskloster in Arnstadt.

1404, das zeigt zumindest, dass die Amerikaner nichts mit dieser deutschen Wurst zu tun haben. Oder haben Sie schon mal in einem Western Indianer beim Bratwurstessen gesehen?

Ich werde heute Abend sicherlich wieder einige Bratwürste auf den Grill legen. Bis dahin genieße ich mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt. Da gibt es keine Bratwurst, denn jegliches hat seine Zeit.
 
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Stefan, Rochus, Alfried, Stephanie

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