Morgengruß von Helmut Harff: Der 9. November

Der 9. November steht nun wirklich wie kein anderer für die deutsche Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Wobei, alles begann am 9. November 1848 mit dem Scheitern der Märzrevolution. Ziel war damals die deutsche Einheit. Das Ergebnis waren viele Tote.

Der nächste wichtige 9. November war der im Jahr 1918. Der Termin ging als Novemberrevolution in der Geschichte ein. Der Kaiser danke ab, Deutschland wurde Republik und der Erste Weltkrieg war vorbei. 1923 versuchten sich am 9. November in München Adolf Hitler und General Erich Ludendorff als Putschisten. Der Putsch misslang. Doch Hitler machte weiter und mit ihm direkt verbunden ist das in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 stattgefundene Novemberprogrom gegen die Juden in Deutschland.

Und dann ist da noch der 9. November 1989 – der Tag an dem die innerdeutsche Grenze fiel, in Berlin die Mauer ganz schnell ganz löchrich wurde.

Fünf Termine, von denen vier mit Tod und Leid, mit Verbrechen, ja mit Völkermord verbunden sind. Diese vier Termine zeigen, dass Gewalt immer die falsche Wahl ist. Warum war der fünfte Termin, der 9. November 1989 so anders? Weil man nicht auf Gewalt setzte. Man nahm die ernst, die man ansonsten nur sehr ungern ernst nahm. Man nahm die SED, man nahm SED-Politbüro-Mitglied Günter Schabowski erst. Der hatte verkündet, dass alle DDR-Bürger sofort den Arbeiter-und-Bauern-Staat verlassen dürfen. Das wollten dann auch tausende Berliner und man traf sich an der Grenze zum Westteil der Stadt. Irgendwann ging die Mauer auf. Warum auch nicht – die SED hatte das ja selber verkündet. Es fiel kein Schuss, es flossen nur Freudentränen. Toll, dass wir zeigten, dass sogar Gehorsam ein ganzes Land, einen ganzen Kontinent, ja die ganze Erde verändern kann.

Toll ist jetzt mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Theodor, Herfried, Roland, Gregor

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