Morgengruß von Helmut Harff: Einfach nichts tun

Einfach nichts tun, nichts denken. Das war schon ein Thema für Loriot. Einfach nichts tun, das ist so ziemlich das schwierigste, was man von einem, was man von sich verlangen kann. Nicht umsonst zählt man Einzelhaft zu den schwersten Strafen, man redet sogar von Folter. Das passiert ganz sicher nicht ohne Grund. Nichts mehr tun zu können als nur mit den eigenen Fingern zu spielen oder eine Spinne bei ihrem Tun zu beobachten, ist nun wirklich nichts ersterbenswertes.

Und nun? Nun haben viele von uns Urlaub, nun sind wir bei 30 Grad im Schatten ziemlich platt und man rät uns, nicht mehr zu tun als viel zu trinken. Um zwei, drei oder sogar vier Liter zu trinken, muss man sich nicht so wahnsinnig viel bewegen, nicht viel denken. Dazu braucht man unter dem Strich vielleicht eine Stunde, wenn es hoch kommt. Bleiben noch 23 Stunden, in denen wir nicht viel mehr machen sollen, als unser Überleben zu sichern. Das bedeutet zumindest im Urlaub, dass auch das nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.

Und nun kommt es, wir geraten irgendwann in Panik, weil wir eben nichts tun sollen. Wir haben alles gelernt, nur eines war uns von klein auf untersagt, fast verboten, es galt sozusagen als Todsünde – nichts zu tun. Das können wir nicht, wir wissen einfach auch aus untere Geschichte nicht, wie das geht. Es kommt in unsere DNA nicht vor, zumindest in unserer mitteleuropäischen nicht. Da kann man einfach nichts machen.

Gut, dann mache ich jetzt mein Frühstück für die Beste Frau der Welt und mich. Dann kann ich ja noch immer die Hände in den Schoß legen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Stefan, Rochus, Alfried, Stephanie

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