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Dacia wächst und bleibt sich treu

... so die Einschätzung von Walther Wuttke



Der rumänische Renault-Ableger Dacia kann auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurückblicken. In den ersten sechs Monaten setzte die Marke 358.497 Fahrzeuge ab und verbesserte sich damit um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und das trotz gleich zweier Modellwechsel.

Neben dem neuen Duster, der aktuell zu den Händlern kommt, erneuerte Dacia auch das Stadtelektromobil Spring, das im Herbst bei den Händlern stehen wird und gleichzeitig erstmals auf dem britischen Markt angeboten wird. „Wir liegen bei den privaten Kunden nach wie vor unter den vier besten Marken“, erklärt Vertriebs- und Marketingchef Xavier Martinet.



Unangefochtener Bestseller im Dacia-Programm ist der Sandero, der in den ersten sechs Monaten 165.000 Kunden fand, gefolgt vom Duster (114.000 Zulassungen) und dem Jogger mit 51.000 abgesetzten Modellen. Der Spring schwächelte angesichts der Einführung des neuen Modells und erreichte 12.000 Einheiten. Die Erfolgsgeschichte des Duster, das zeigen erste Zahlen, wird sich auch mit dem neuen Modell fortsetzen. „Wir hatten noch nie so viele Bestellungen für ein Fahrzeug, das die Kunden noch nicht gesehen haben“, bilanziert Martinet. Zusätzlicher Bonus: „87 Prozent der Kunden wählen beim Duster die beiden Topausstattungen und 30 Prozent den Hybridantrieb.“

Inzwischen ist Dacia allerdings auf dem Markt der preiswerten Fahrzeuge nicht mehr allein. Vor allem die Stellantis-Marke Citroën hat in den vergangenen Monaten mit einer aggressiven Preispolitik Dacia Konkurrenz gemacht. „Das ist das beste Kompliment, das sie uns machen konnten. Wir bleiben unserer Strategie, das bestmögliche Preisleistungsverhältnis zu liefern, weiter treu“, versichert der Marketingleiter. Allerdings droht ausgerechnet dem preiswertesten Elektromobil auf dem europäischen Markt eine Belastung durch die Europäische Union. Der in China produzierte Stadtwagen fällt unter die geplanten Brüsseler Zollregeln, doch trotzdem „wird es für das Modell keine brutale Preiserhöhung geben. Dann wäre der Spring kein Dacia mehr“, versichert Martinet. Seit Markteinführung vor drei Jahren fand der Spring immerhin 150.000 Kunden in Europa.



In den vergangenen Jahren hat sich, so Martinet, der Preisabstand von Dacia zu den anderen Marken von 25 Prozent auf zehn Prozent verringert. „Heute bieten wir zusätzliche Werte, sodass wir in Deutschland inzwischen unter dem fünf besten Marken bei den Privatkunden stehen“, erklärt Martinet. „Früher wurde ein Dacia wegen des niedrigen Preises gekauft, heute kommen 76 Prozent der Kunden von anderen Marken zu uns, und 68 Prozent der Dacia-Kunden kaufen wieder einen Dacia. Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt.“

Und wie sieht die Zukunft der Marke aus? In den kommenden drei Jahren wird Dacia drei neue Modelle auf den Markt bringen, die im nächst höheren C-Segment angesiedelt sein werden. Als erstes kommt im nächsten Frühjahr der Bigster zu den Kunden, der auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt werden wird. Zwei weitere Fahrzeuge werden 2026 und 2027 folgen, über die noch keine Informationen verbreitet werden. Wie der Duster wird auch der Bigster unter anderem über einen Hybridantrieb verfügen, und außerdem bleibt die Marke dem Treibstoff LPG treu, der aktuell einen Anteil von 30 Prozent im Modellangebot einnimmt. Der Diesel hat, wenigstens für Europa, ausgedient. „Diesel bieten wir nur noch in Marokko an“, erklärt Xavier Martinet.



Auch bei den neuen Modellen im neuen Segment bleibt Dacia seiner Ausrichtung, ein gutes Preisleistungsverhältnis zu bieten treu, auch wenn das Auswirkungen auf die Bewertung im europäischen NCAP-Test hat. „Wir erreichen beste Werte, wenn es um den Schutz der Insassen und Fußgänger oder Radfahrer geht, aber wir wollen unsere Fahrzeuge nicht mit Dingen überladen, die nicht Pflicht sind“, beschreibt Martinet die Strategie der Marke. (aum)

Fotos: Autoren-Union Mobilität/Renault

 


Veröffentlicht am: 21.07.2024

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