(w&p) Wenn der Herbst wieder einen kalten Wind durchs Land haucht, geht nichts über ein Bad in warmem Wasser. Heute ist die Wirkung des Badens sowohl in den eigenen vier Wänden als auch in Kurbädern und Heilquellen gut erforscht.
Die Gemeinde Bad Steben in Oberfranken, eines der fünf bayerischen Staatsbäder, in der unter anderem ein radonhaltiges Heilwasser aus dem Boden sprudelt, weiß um den besonderen Wert des Badens und erklärt, warum es den Menschen eigentlich so guttut.
Heilendes Wasser aus natürlichen Quellen
Die wichtigste Zutat eines Bades ist das Wasser selbst. Durch natürliche Gase und Mineralien angereicherte Quellen unterstützen nachweislich bei der Genesung diverser Erkrankungen. Zu den außergewöhnlichsten Anreicherungen im Heilwasser gehört das Radon. Die Wirkung des Radons geht auf die beim Zerfall des Elements auftretende Alphastrahlung zurück. Die schwache Strahlung wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend auf den Organismus. Niedrigdosierte Strahlung in Form einer Radonanwendung im Organismus setzt einen kurzen Reiz frei, der Zellen und Organe stimuliert.
Der ehemalige Chefarzt der Klinik Frankenwarte, Dr. med. Gerhart Klein, untersucht die Wirkungsweise des in Bad Steben vorkommenden radonhaltigen Heilwassers und erklärt: „Der milde Strahlungseffekt der Radon-Bäder in Bad Steben liegt bei 0,175 mSv pro Kur. Damit ist es wissenschaftlich erwiesen, dass der Effekt völlig unbedenklich ist, und sich sogar positiv auf den Organismus auswirkt. Bei einer so niedrigen Strahlendosis werden biopositive Zelleffekte und Auswirkungen auf das Immunsystem beobachtet.“
Das seltene Heilwasser sprudelt neben anderem mineralhaltigen Quellwasser im oberfränkischen Bad Steben aus dem Boden. Die wohltuende Behandlung im warmen Radonwasser ist für alle ratsam, die beispielsweise an Rheuma, Arthrose und Fibromyalgie leiden, aber auch jedem zu empfehlen, der einfach nur nach Entspannung und Stresslinderung sucht.
Durchblutungsfördernde Wirkung
Aber nicht nur Bäder mit Heilwasser sind gesund und wohltuend. Besonders förderlich ist das Baden in warmen Wasser für die Muskelentspannung. Wer nach dem Sport an einem Muskelkater leidet oder generell mit Verkrampfungen der Muskulatur zu kämpfen hat, dem kann ein Bad gleich auf zweierlei Weise helfen. Hier entspannt sich der Körper einerseits durch den statischen Auftrieb, der ein Gefühl von Leichtigkeit verleiht. Andererseits benötigt die Muskulatur Sauerstoff, den die Blutbahnen im Körper verteilen. Da Hitze die Gefäße erweitert, fördert Baden in warmen Wasser die Durchblutung und damit die Versorgung der Muskeln mit dem dringend benötigten Nährstoff.
Ein angeregter Stoffwechsel
Ein heißes Bad regt den Stoffwechsel an. Der Grund: Als Reaktion auf die Hitze beginnt der Körper zu schwitzen. Denn er möchte den Organismus wieder auf seine Normaltemperatur herunterfahren. Das kostet Energie. Der Körper arbeitet also gegen die Hitze an und verbrennt dabei Kalorien: Die Zellen sind aktiv und der Blutzuckerspiegel senkt sich. Das alles, während der Badende sich entspannt. So verbrennt der Körper bei einer Stunde im 38 Grad warmen Wasser rund 130 Kalorien. Der einzige Haken: So lange sollte man laut Gesundheitsexperten nicht unbedingt in der Wanne bleiben. So raten Ärzten vor allem Personen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden von einem heißen Bad, das länger als 20 Minuten dauert, ab.
Ein gestärktes Immunsystem
Der Klassiker der Hausmittel ist das Erkältungsbad, das dem Körper die Viren austreiben soll. Das kann tatsächlich gelingen, denn bei einem längeren Aufenthalt im warmen Nass befindet sich der Körper in einem Zustand des künstlichen Fiebers. Oft missverstanden als die eigentliche Krankheit, ist das Fieber tatsächlich die Antwort des Körpers auf Viren oder Bakterien. Durch die erhöhte Temperatur werden mehr weiße Blutkörperchen produziert, und die benötigt das Immunsystem, um Eindringlinge zu bekämpfen. Allerdings kann ein Bad bei bereits bestehendem Fieber auch eine zusätzliche Belastung für den Körper sein. Wer also bereits krank ist, legt sich lieber ganz trocken ins Bett, wer spürt, dass eine Erkältung erst im Anmarsch ist, dem kann das Bad durchaus helfen.
Wertvolle Zusatzstoffe im Wasser
Diverse Zusatzmittel können eine heilsame Wirkung unterstützen. Feuchtigkeitsspendende Öle und entspannungsfördernde Kräuter duften nicht nur gut, sondern können Symptome von Hautproblemen, Schlafstörungen und Stresssymptomen lindern. Die Hausapotheke weiß seit Jahrhunderten um die Wirkung diverser Pflanzen, die ihre Wirkung erst in Verbindung mit warmen Wasser effektvoll entfalten. So werden in Bad Steben Mineralbäder beispielsweise mit Meersalz, exotischen Früchten oder duftenden Kräutern angereichert, die nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch Balsam für die Seele sind.
Foto: Pixabay
Natürliche Kraft des Wassers
Warum das Baden so gesund ist
Veröffentlicht am: 19.09.2020
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