Die letzten zwei Jahre haben unseren Alltag stark verändert. Während die Corona-Infektionen endemisch werden, versucht die Gesellschaft, zur Normalität zurückzukehren.
Auch wenn die Maskenpflicht in weiten Teilen der Öffentlichkeit entfallen ist und größere Veranstaltungen wieder möglich sind: Die Folgen der Pandemie sind für die Menschen nicht so einfach rückgängig zu machen, denn die seelischen Belastungen sind groß.
Eine Umfrage des ARD-DeutschlandTRENDs aus dem Jahr 2021 ergab, dass 59 Prozent der 18 bis 39-jährigen die Pandemie als stark belastend wahrgenommen haben. Bei den 40 bis 64-jährigen lag der Anteil bei 40 Prozent. Bei einigen löst diese Belastung ernstzunehmende psychische Probleme aus. Laut einer Studie der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet seien die Fälle von Depressionen und Angststörungen seit 2020 um mehr als ein Viertel angestiegen. Ohne professionelle Hilfe ist es für viele Menschen schwierig, die eigene Lebenssituation zu verbessern. Gleichzeitig müssen Betroffene aktuell lange Wartezeiten für einen Therapieplatz in Kauf nehmen. Die Nachfrage nach alternativen Angeboten steigt. „Mein Berufsalltag zeigt mir, dass der Bedarf an Angeboten zur Selbsthilfe innerhalb der letzten zwei Jahre stark gewachsen ist“, sagt Lea Stellmach, Körperpsychotherapeutin und Leiterin des Instituts für Psychoenergetik und persönliche Entwicklung in Hofheim-Lorsbach.
Achtsamkeit als Schlüssel
Um eine Verbesserung mentaler Probleme herbeizuführen sei es essenziell, sich nicht abzuschotten, sondern sich anderen gegenüber zu öffnen, so Stellmach. Ein direkter Zugang zum Körperbewusstsein könnte dabei helfen, sich zu entspannen und sich von Sorgen und Ängste zu lösen. „Mit Hilfe von bewussten Atemtechniken erfahren wir es, uns zu zentrieren und uns mit uns selbst wirksam zu verbinden,“, betont die Körperpsychotherapeutin. „So können wir lernen unsere Gefühle zu akzeptieren und unsere Ich-Kraft und Resilienz zu stärken.“
Foto: Gaby Gerster