
Deutschland  hat nach den Niederlanden, Belgien und Österreich den viertgrößten  Fachkräftemangel in ganz Europa. Mit insgesamt 4.1 % , also 712.945,  offenen Stellenangeboten am Ende 2023  sind mehr als genug  Arbeitsstellen offen.
Betroffene Arbeitsstellen
Nach einer  Umfrage von Statista im Dezember 2023 gibt es in Deutschland einige  Bereiche, in denen großer Arbeitskräftemangel herrscht. 
- Mit  59.000 offenen Stellen Ende 2023 führt die Transport- und  Logistikbranche die Liste der offenen Stellen in Deutschland an. 
- Dicht gefolgt von den Verkaufsberufen mit 57.000 offenen Stellen, den medizinischen Gesundheitsberufen mit 49.000 offenen Stellen,
- Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen mit 49.000 offenen Stellen, den Maschinen- und Fahrzeugbau Berufen mit 47.000 offenen Stellen und der 
- Metallerzeugung, -verarbeitung und dem Metallbau mit 41.000 offenen Stellen. 
- Darüber hinaus gibt es 37.000 freie Stellen im Bereich Unternehmensführung und Organisation und 
- 36.000 freie Stellen im Bereich Fahrzeugbau und Transportmittel. 
- Es folgen die Erziehungs- und Sozialberufe mit 35.000 freien Stellen und die nicht-medizinische Gesundheitsversorgung, Körperpflege und Medizintechnik mit 26.000 freien Stellen. 
Dieser  Artikel befasst sich mit den 37.000 offenen Stellen in den Bereichen  Management und Organisation. Diese lassen sich möglicherweise nicht nur  durch externe Kandidaten füllen, sondern es gibt die Möglichkeit der  internen Weiterbildung für Mitarbeiter zu  Unternehmensführung/-Organisatoren.
Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb Unternehmen
Eine  von der Online-Jobplattform StepStone durchgeführte Studie ergab, dass  nur 27 % der 19.000 befragten Manager  angaben, ihren Mitarbeitern gute  Aussichten auf berufliche Weiterentwicklung und zusätzliche Schulungen  zu bieten. 
Aus Sicht der Arbeitnehmer waren nur 17 % mit den  ihnen zur Verfügung stehenden Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten  zufrieden. Ein Viertel der Befragten gab sogar an, dass sie ihren  Arbeitsplatz wegen des Fehlens solcher Möglichkeiten verlassen haben.
Interne Ausbildung zu Unternehmensführung-, Organisation
In  einer Fallstudie von 360Learning über interne Schulungen wurde  festgestellt, dass es viele Herausforderungen bei der internen Schulung  neuer Führungskräfte und Organisatoren gibt. 
- Zeitmangel
- Mangelnde Motivation
- Technologische Barrieren
- Fehlende Ressourcen
- Mangelnde Anpassungsfähigkeit der Schulungsinhalte
- Fehlende Messbarkeit des Lernerfolgs
- Kommunikationsprobleme
- Widerstand gegen Veränderungen
- Mangelnde Unterstützung von Führungskräften
- Fehlende Personalisierung der Schulungsangebote
sind  nur einige der Probleme, die nach Artikeln der WBB und Springer Link  (zzgl. Universität Potsdam, Potsdam, Deutschland; Malte Teichmann, André  Ullrich & Norbert Gronau/IG Metall-Bildungszentrum, Berlin,  Deutschland; Julian Wenz) bei der internen Weiterbildung von  Angestellten auftreten.  
Aufgrund der vermeintlichen  Herausforderungen neigen Unternehmen dazu, Positionen häufig mit  externen Kandidaten zu besetzen, die bereits über relevante Erfahrungen  verfügen. Diese Praxis führt in vielen Fällen zu einer Vielzahl  unbesetzter Stellen. Im Jahr 2024 muss die interne Weiterbildung  jedoch nicht mehr so aufwändig sein wie in den vergangenen Jahren. Das  Aufkommen von E-Learning-Tools hat die Schulung potenzieller  Führungskräfte und Mitarbeiter des Unternehmens zu einer viel leichter  zu bewältigenden Aufgabe gemacht.
Was sind E-Learning-Tools?
E-Learning-Tools,  auch Software Anwendung für elektronisches Lernen genannt, sind  HR-Software-Produkte, die durch verschiedene Aspekte des E-Learnings die  Gestaltung, Verwaltung und das Teilen von Online-Kursen vereinfachen. Der  Vorteil von E-Learning-Tools besteht darin, dass Einzelpersonen an  Kursen teilnehmen können, ohne durch ihren physischen Standort  eingeschränkt zu sein.
Die Tools sind aufgrund ihrer mobilen  Benutzerfreundlichkeit für den Einsatz unterwegs geeignet, während die  sozialen Funktionen es den Lernenden ermöglichen, miteinander zu  interagieren und gemeinsam zu lernen. Außerdem sorgt die Einbindung  verschiedener Medien dafür, dass die Kurse verschiedenen Lernstilen  gerecht werden.
Wie nutzt man E-Learning-Tools zur Ausbildung
- Erstellung von Inhalten 
E-Learning-Tools  lassen sich auf die Inhalte, Werte und spezifischen Bedürfnisse von  Unternehmen zuschneiden. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da  generische Online-Inhalte im Widerspruch zu den Unternehmenszielen  stehen und die Teilnehmer verwirren können. 
- Zugang zu den Inhalten 
Der  Zugang zu grundlegenden Kursen, die von anderen Teilnehmern erstellt  wurden, ist möglich, sodass weniger Zeit für die Erstellung neuer  Inhalte erforderlich ist. 
- Zusammenarbeit
Die interne  Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams ermöglicht die Erstellung  von teamübergreifenden Kursen innerhalb des Unternehmens. 
- Autorentools 
Autorentools  vereinfachen den Prozess der Inhaltserstellung und -überarbeitung. Sie  ermöglichen es Teammitgliedern, die mit der Erstellung von  Schulungsinhalten nicht vertraut sind, effektiv mitzuarbeiten
- Vorbereitung der Schulungsteilnehmer 
Durch  selbständiges Lernen wird der Wissensstand deutlich verbessert und die  Qualität der Kernkurse erhöht. Außerdem benötigen die Kurse weniger  Zeit, da die Teilnehmer bereits über grundlegende Kenntnisse verfügen. 
- Standardisiertes Ausbildungsniveau 
Die  Qualifikationslücke zwischen den Mitarbeitern wird überbrückt und es  wird sichergestellt, dass alle das gleiche Grundwissen erhalten. 
- Kollaboratives Lernen 
Schulungsteilnehmer  können sich durch Kommentare austauschen und gegenseitig unterstützen,  was eine gemeinschaftliche Lernumgebung fördert.
“Insgesamt ist  das Lernen mit E-Learning-Plattformen 40 %- 60 % schneller als  traditionelle Methoden”,  gibt learnG2 mit Hilfe von Studien von  Buisnesswire, LinkedIn und Statista im September 2023 an. “Ca. 40 %  der Fortune 500 Companies nutzen Online-Learning für die Weiterbildung  ihrer Mitarbeiter und 58 % der Angestellten geben an, die Möglichkeit  des selbständigen Lernens auch in ihrer Freizeit oder am Wochenende zu  nutzen.” 
E-Learning Tools Angewendet
Das Unternehmen  "Supportworks" hat in einer Fallstudie ein bekanntes E-Learning-Tool aus  Frankreich getestet, um Mitarbeiter zu Unternehmensleitern und  Organisatoren auszubilden.Insgesamt haben über 800 Mitarbeiter mit Hilfe des Tools Informationen erlernt. 
Das Feedback zur Zufriedenheit der Lernenden betrug 9,4 von 10 Punkten. Mehr als 80 % der Lernenden geben an, dass sie die erlernten Fähigkeiten direkt am Arbeitsplatz anwenden können. 
Die Relevanz der Kurse wurde von den Lernenden zu 100 % bewertet. 87 % der Lernenden haben den gesamten Kurs abgeschlossen.
Kosten
Zweifellos  stellen E-Learning-Tools für jedes Unternehmen einen erheblichen  Kostenfaktor dar. Diese Kosten können je nach Anbieter, Anzahl der  Teilnehmer und Funktionalitäten der Plattform variieren. Laut einer  Zusammenfassung von Clevis Consult liegen die Lizenzpreise in der Regel  zwischen 3 und 25 € pro Monat und Nutzer.
Bei der Fokussierung  auf externe Talent Rekrutierung anstelle interner Schulungen empfiehlt  es sich, die Dienste eines Headhunters oder Talentscouts in Anspruch zu  nehmen, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden.
Die Gebühren für  Talentsucher richten sich in der Regel nach dem Jahreszielgehalt des  Kandidaten, das stark von der Branche, der Region und der Position  abhängt. 
Im Durchschnitt berechnen Headhunter einen Prozentsatz  zwischen 22 % und 30 % des Jahreszielgehalts, was zu Einstellungskosten  von 12.000 € bis 40.000 € pro Einstellung führt. Hinzu kommen  Reisekosten und Kosten für Werbung, die gesondert berücksichtigt werden  müssen.
Vergleich
Die geschätzten monatlichen Kosten pro  Mitarbeiter für E-Learning-Tools belaufen sich auf 14 €, sodass die  monatlichen Gesamtkosten für ein Team von 10 Mitarbeitern 140 €  betragen. Unter der Annahme, dass die 10 Mitarbeiter ein Jahr lang in  Unternehmensführung und -organisation geschult werden, belaufen sich die  Gesamtkosten für Online-Learning-Tools für diesen Zeitraum auf 1.680 €.   
Im Vergleich dazu übersteigen die Kosten für die Einstellung  eines Headhunters zur Rekrutierung eines voll ausgebildeten Mitarbeiters  im Management oder in der Organisation mit durchschnittlich 26.000 €  bei weitem die Investition von 168 €, die für die Schulung eines  bestehenden Mitarbeiters mit Hilfe eines E-Learning-Tools erforderlich  ist. Diese Zahlen geben wertvolle Einblicke in die Kosteneffizienz von  E-Learning-Tools für die Mitarbeiterschulung in Unternehmensführung und  -organisation. 
Foto: Pixabay
Wie E-Learning offene Arbeitsstellen verringern kann
... erläutert 360Learning
Veröffentlicht am: 14.02.2024
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