
(djd).  Mit Freunden im Freibad chillen, Strandtage am Mittelmeer genießen,  joggen oder bummeln in Shorts und Top: Was für die meisten Menschen ganz  normale Sommerfreuden sind, kann für die ca. 650.000 Vitiligo-Patienten  in Deutschland zum Spießrutenlaufen werden. 
Bei der  Autoimmunerkrankung wird das Pigment Melanin in der Haut stellenweise  zerstört, und es bilden sich deutlich sichtbare, scharf abgegrenzte,  weiße oder rosafarbene Flecken. Angestarrt werden, dumme Sprüche, Scham  und das Gefühl von Stigmatisierung sind für viele Betroffene die Folge:  „Sommer, Urlaub, Strand waren eine Katastrophe, ein No-Go“, erinnert  sich auch Sarah-Liv, die seit ihrer Kindheit an der  „Weißfleckenkrankheit“ leidet.
„Ich habe mich immer versteckt“
Die  heute 37-Jährige wurde als Jugendliche gemobbt, „Milka-Kuh“ und  „Pandabär“ genannt. „Ein Besuch im Schwimmbad oder kurze Kleidung – das  ging gar nicht. Ich habe mich immer versteckt, habe immer lange Kleidung  getragen und mit sehr viel Make-up und Selbstbräuner versucht, meine  Flecken zu verstecken“, erzählt sie. Überschminken ist zwar eine Option,  doch die Ergebnisse sind nicht immer zufriedenstellend. So wird die  Haut mit Selbstbräuner leicht fleckig oder unnatürlich orange.  Wasserfestes Camouflage-Make-up kann die Flecken zwar gut abdecken, ist  aber nicht ganz einfach anzuwenden. Empfehlenswert ist, in der Mitte des  Flecks zu beginnen und die Ränder sehr gut zu verblenden. Mit etwas  Übung kommt man hier zu guten Ergebnissen, hat aber auch viel Aufwand.
Neue Therapieoptionen ermöglichen Repigmentierung
Neue  Therapieoptionen ermöglichen jetzt eine echte Repigmentierung der  Flecken im eigenen Hautton. Vitiligo-Patienten sollten deshalb einen  Facharzt aufsuchen, um sich beraten zu lassen – Adressen finden sich  unter www.uncovervitiligo.com/de/patients.  Allerdings dauert es einige Zeit, bis die Wirkung sichtbar wird, Geduld  ist also gefragt. In der Zwischenzeit und generell sollte auf guten  Sonnenschutz geachtet werden. Denn auch wenn Studien zufolge das  Hautkrebsrisiko bei Vitiligo nicht erhöht, sondern sogar etwas geringer  ist, hat die Haut im Bereich der Läsionen keinen eigenen Schutz. Sie  muss deshalb beim Eincremen besonders bedacht werden.
Foto: djd/Incyte Biosciences Germany/Frommel fotodesign
Befleckte Sommerfreude
Für Menschen mit Vitiligo können Schwimmbad und Shorts zum No-Go werden
Veröffentlicht am: 27.05.2024
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang





