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Bike+Ride-Anlagen

Noch viel Luft nach oben



Der ADAC hat sich in zehn deutschen Großstädten und deren Einzugsgebiet insgesamt 80 Bike+Ride-Anlagen an Bahnhöfen einmal näher angeschaut. Viele schneiden zwar gut ab, oft mangelt es jedoch an Ausstattung, wie zum Beispiel Überdachungen oder Anschließmöglichkeiten für den Rahmen.

Entscheidend für die Akzeptanz des Angebots sind nach Einschätzung des Automobilclubs Lage, Ausstattung, freie Kapazitäten und zusätzliche Extras wie Schließfächer oder Lademöglichkeiten für E-Bikes. Immerhin 86 Prozent der untersuchten Anlagen befand sich nach Einschätzung der Tester in einer guten Lage, da sie sich nah am Gleis befanden und gut ans Radverkehrsnetz angeschlossen waren. Ebenfalls erfreulich: Nur an gut zehn Prozent der untersuchten Bahnhöfe waren die Anlagen insgesamt stark ausgelastet oder überlastet. Der Großteil hatte noch mindestens 20 Prozent freie Stellplätze, oftmals sogar deutlich mehr.

Insbesondere in puncto Ausstattung und Extras gibt es aus Sicht des ADAC jedoch Luft nach oben: Rund ein Viertel der untersuchten Stellplätze war nicht überdacht. Lademöglichkeiten für E-Bikes suchten die Tester an 84 Prozent und Schließfächer sogar an 94 Prozent der Bahnhöfe vergebens. Auch abschließbare Abstellmöglichkeiten wie Fahrradgaragen oder -boxen fanden sich nur an der Hälfte der untersuchten Bahnhöfe. Und wenn es welche gab, waren sie oftmals stärker ausgelastet beziehungsweise sogar komplett ausgebucht.

Um die Nutzung und Akzeptanz von Bike+Ride-Anlagen weiter zu steigern, empfiehlt der ADAC eine möglichst nahe Einrichtung an den Bahnhofszugängen. Außerdem seien Überdachungen wichtig, um Fahrräder vor Witterung zu schützen. Zudem sollte das Abstellen der Fahrräder komfortabel und sicher sein – idealerweise an Haltern, die sowohl das Anschließen des Rahmens als auch des Laufrads ermöglichen. Ein ausreichendes Stellplatzangebot, insbesondere in abschließbaren Anlagen wie Fahrradgaragen oder -boxen, schützt hochwertige Fahrräder, beispielsweise E-Bikes, vor Diebstahl und Vandalismus. Anlagen mit E-Lademöglichkeiten und Schließfächern bieten zusätzlichen Komfort und sollten ebenfalls von den Kommunen berücksichtigt werden.

Der ADAC hat die Anlagen außerhalb der Ferien im Zeitraum von April bis Juni 2024 von Dienstag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 16 Uhr getestet. Untersucht wurden Einzugsorte von Pendlerinnen und Pendlern aus dem Umland der zehn größten deutschen Städte (eine Stadt pro Bundesland): Berlin, Bremen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Zu den Testkategorien gehörten Lage, Ausstattung, freie Kapazitäten und Sonderausstattung. (aum)

Foto: Autoren-Union Mobilität/ADAC/Theo Klein

 


Veröffentlicht am: 12.10.2024

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