Von dynamischen Stromtarifen profitieren

(djd). Bei immer mehr Stromanbietern findet man sogenannte dynamische Tarife. Hier ist - im Vergleich zu klassischen Stromtarifen - der Preis für eine Kilowattstunde Strom nicht für einen längeren Zeitraum fix. Stattdessen ändert sich der Preis teilweise mehrmals am Tag. Daher ist es sinnvoll, vor Vertragsabschluss einen genaueren Blick darauf zu werfen. Hier das Wichtigste im Überblick:

Was sind dynamische Stromtarife?

Normale Stromtarife haben zwei Bestandteile: Einen fest vereinbarten Grundpreis, gemessen in Euro pro Jahr, und einen festen Arbeitspreis, berechnet in Cent pro Kilowattstunde. Dynamische Stromtarife dagegen haben keinen festen Arbeitspreis. Die Arbeitspreise richten sich nach dem aktuellen Börsenpreis, die sich mehrmals täglich ändern können. Schwankungen an der Börse, die durch die wachsende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne entstehen, werden so schneller an Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben.

Welche Vorteile bietet so ein Tarif?

Bislang konnten private Nutzerinnen und Nutzer nicht direkt von schwankenden Börsenpreisen profitieren. Mit dynamischen Stromtarifen ist dies möglich. Wer einen solchen Tarif nutzt, kann seinen Stromverbrauch über den Tag optimieren, indem der eigene Verbrauch in Zeiten gelegt wird, in denen Strom besonders günstig und die Einspeisung durch erneuerbare Energien hoch ist. So wird flexibles Verbrauchsverhalten belohnt und die Energiewende weiter gefördert.

Für wen kann sich ein dynamischer Stromtarif lohnen und was sind die Voraussetzungen?

Dynamische Stromtarife sind vor allem für Haushalte interessant, die PV-Anlage, Energiemanagementsystem sowie Batteriespeicher oder Wärmepumpe besitzen. Durch den höheren Stromverbrauch ihrer Geräte können sie einen entscheidenden Teil ihres Verbrauchs verlagern. Für die Nutzung dynamischer Tarife ist zudem ein intelligentes Messsystem - ein „Smart Meter" - notwendig. Ab 2025 kann jeder Haushalt den Einbau eines solchen Messsystems verlangen. Es muss innerhalb von vier Monaten vom zuständigen Messstellenbetreiber installiert werden.

Beispiel Solarenergie: Wie kann man sie mit einem dynamischen Tarif optimal nutzen?

Eigenheime mit Photovoltaik-Anlagen können beispielsweise mit dem dynamischen Stromtarif der drei Energieunternehmen LichtBlick, SMA und ison zusätzlich profitieren. Durch die Integration in den Strommarkt können kurzfristig verschiebbare Verbrauchsmengen am Markt verkauft werden, wenn die Preise besonders hoch sind. Andersherum kann Strom aus dem Netz bezogen werden, wenn dieser günstiger ist. Benachrichtigungen über individuelle Einsparmöglichkeiten erhalten Nutzer über eine App.