Morgengruß von Helmut Harff: Zurück zur Planwirtschaft

Pläne aufstellen, das ist keine Idee aus der Welt des Sozialismus. Doch der wurde auch dadurch berühmt, dass er immer wieder Pläne, gern 5-Jahrespläne aufgestellt hat. Nun hat EU-Kommissions-Präsidentin Frau von der Leyen so einen 5-Jahresplan für die Europäische Union vorgestellt. Als ich das hörte, war mein erster Gedanke, dann hätten wir ja gleich die DDR behalten können.

Ja, wenn zwei dasselbe tun, ist es noch lange nicht das gleiche. Doch für mich gleichen sich die Bilder schon. Hier wie dort formulieren Menschen einen Plan vom sogenannten „grünen Tisch“ aus, den eigentlich nicht sie, sondern Millionen andere Menschen in die Tat umsetzen müssen. Nun ist Frau von der Leyen „nur“ die Präsidentin der EU-Kommission und nicht die Führerin eines sozialistischen Staates wie der DDR. Heute wird keiner darum bemüht sein, der Chefin einen Erfolg nach dem anderen zu melden – das, obwohl es keine Erfolge zu vermelden gibt. Und doch, man will ja nicht als Verlierer da stehen. Also werden die Berichte zur Planerfüllung sehr kritisch zu sehen sein.

In der DDR gab es bei Planerfüllung und –übererfüllung Prämien, gab es Orden, gab es Feiern. Die konnten allerdings über eines nicht hinweg täuschen: Mit jedem 5-Jahresplan ging es nicht nur nicht bergauf, sondern weiter bergab. Wo das endete ist bekannt – im wirtschaftliche Ruin und zum Ende nicht nur der DDR. Daran änderten auch die unzähligen Slogans nichts. Meiner zur EU-Planwirtschaft lautet „Von der DDR lernen, heißt verlieren lernen“.

Ja, ohne Plan geht nichts, das weiß jeder Wirtschaftslenker. Doch Pläne von Oben verordnet, die führten eigentlich nie zum Ziel. Das um so mehr, wenn da vor allem heiße Luft und Allgemeinplätze in einen Plan geschrieben werden.

Völlig durchgeplant ist jetzt mein Frühstück, das ich mit der Besten Frau der Welt genieße.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Martina, Adelgunde

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