Die Datenschutzexperten von heyData haben mit dem Cybercrime Risiko Index eine Analyse veröffentlicht, die erschreckende Zahlen zur Bedrohungslage in Deutschland und Europa darlegt.
Mehr als 40 Prozent der deutschen Verbraucher waren zuletzt Ziel von Cyberangriffen. Das macht Deutschland zu einem der am stärksten gefährdeten Länder. Häufige Angriffsmuster sind Phishing, Datendiebstahl und Schadsoftware.
Nicht nur die Aggressivität der Cyberkriminellen, sondern auch das Verhalten der Verbraucher trägt maßgeblich zu ihrer eigenen Gefährdung bei. 34 Prozent der deutschen Verbraucher gehen nachweislich nachlässig mit ihren persönlichen Daten um, indem sie sensible Informationen über unsichere Verbindungen preisgeben oder auf unsicheren Plattformen speichern, wie aktuelle Eurostat-Umfragewerte belegen.
„Der nachlässige Umgang mit persönlichen Daten in Kombination mit dem hohen Risiko, ins Visier von Kriminellen zu geraten, unterstreicht, dass Verbraucher ihre digitalen Sicherheitsroutinen dringend verbessern müssen“, erklärt Miloš Djurdjević, Mitgründer und Managing Director von heyData. „Es ist entscheidend, dass Verbraucher stärker in die Verantwortung genommen werden und sich der Gefahren im digitalen Raum bewusst werden, um sich besser zu schützen.“
Der finanzielle Schaden, den Verbraucher in Deutschland aufgrund von Cyberangriffen erleiden, liegt bei jährlich etwa 82 Euro pro Einwohner – ein hoher Wert im europäischen Kontext. Zum Vergleich: In Nachbarländern wie Polen (48 Euro) und Frankreich (52 Euro) sind die Schäden deutlich niedriger. Ähnliche Schadenssummen wie in Deutschland verzeichnen Schweden und Norwegen mit jeweils 82 Euro pro Einwohner. Deutlich höhere Schadenssummen gibt es jedoch in Spanien (394 Euro), Österreich (335 Euro) und besonders in Großbritannien, wo der Schaden mit 548 Euro pro Einwohner am höchsten ausfällt.
Auch deutsche Unternehmen im Visier
Auch Unternehmen sind zunehmend Ziel von Cyberkriminellen. Jedes vierte Unternehmen in Deutschland (25 Prozent) meldete zuletzt sicherheitsrelevante IT-Vorfälle. Diese Zahl verdeutlicht, wie dringend Unternehmen ihre Cybersicherheitsstrategien verbessern müssen, um dem wachsenden Risiko digitaler Bedrohungen entgegenzuwirken.
Besonders der deutsche Mittelstand ist gefährdet, da viele Unternehmen ihre IT-Infrastruktur noch nicht ausreichend gegen moderne Angriffsarten abgesichert haben.
Was Verbraucher tun können
Um sich vor den Gefahren der digitalen Welt zu schützen, können Verbraucher einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen:
- Verwendung von stärkeren Passwörtern und Zwei-Faktor-Authentifizierung
- Regelmäßige Updates und Software-Patches zur Sicherstellung eines aktuellen Sicherheitsstandards
- Vorsicht beim Umgang mit E-Mails und Links, um Phishing-Angriffe zu vermeiden
- Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen und Bewusstsein für den eigenen digitalen Fußabdruck
Was Unternehmen tun können
Unternehmen sollten proaktive Maßnahmen ergreifen, um sich vor Cyberangriffen zu schützen:
- Entwicklung einer robusten IT-Sicherheitsstrategie und regelmäßige Risikomanagement-Analysen
- Schulung von Mitarbeitern zur Sensibilisierung für Cybersicherheitsrisiken und sichere Verhaltensweisen
- Regelmäßige Überprüfung aller Systeme, Tools und Dienstleister auf aktuelle Sicherheits- und Datenschutzanforderungen
Forderung an Politik und Unternehmen
Die Cybersicherheitsstandards müssen auf allen Ebenen verbessert werden, um eine umfassende Sicherheit im digitalen Raum zu gewährleisten. Unternehmen sind gefordert, ihre IT-Infrastrukturen regelmäßig auf Schwachstellen zu überprüfen und Cybersicherheitslösungen wie Endpunktschutz und Verschlüsselungstechnologien zu implementieren.
Ebenso sollten politische Entscheidungsträger die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen und privaten Unternehmen stärken, um regulatorische Rahmenbedingungen für Datenschutz und Cyberabwehr kontinuierlich zu verbessern. Insbesondere der Schutz von Verbraucherdaten muss eine höhere Priorität erhalten, etwa durch strengere Datenschutzgesetze und verpflichtende Meldungen von Sicherheitsvorfällen.
„Die Digitalisierung bietet enorme Chancen, birgt aber auch erhebliche Risiken, insbesondere für Verbraucher. Es ist entscheidend, dass sie mit den richtigen Werkzeugen und klaren Sicherheitsrichtlinien ausgestattet werden, um ihre Daten zu schützen und sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen“, erklärt Miloš Djurdjević, Mitgründer und Managing Director von heyData.
Mehr Informationen zum Cybercrime Risiko Index, alle Ergebnisse und Erkenntnisse finden Sie auf unserer Landing Page.
Abbildung: Der Cybercrime Risiko Index bewertet die Gefährdung von 15 europäischen Ländern in vier zentralen Bereichen: Verbraucher-Risiko, Unternehmens-Risiko, Verhaltensrisiko und finanzielle Schäden. Um mehr über die europäischen Werte zu erfahren, besuchen Sie bitte die zur Studie gehörende Webseite.
Cybercrime Risiko Index
Deutschland im Visier der Netzbetrüger – So schwer sind deutsche Verbraucher und Unternehmen betroffen
Veröffentlicht am: 30.06.2025
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