
Gott  ist immer und überall. Gott ist für die Menschen da. Davon sind  zumindest die Christen überzeugt. Ja, Gott ist nicht immer leicht zu  verstehen, zum Beispiel in der aktuellen Krise und wir wissen, dass Gott  seine Geschöpfe schon mal drastisch zur Ordnung und auch Umkehr ruft.
Deshalb  kann man mit Gott hadern. Ich tue das nicht, mir geht sein irdisches  Personal maximal auf den Senkel. Wenn ich Gott wäre – nein, das ist  keine  Amtsanmaßung – dann würde ich mir meine Mitarbeiter mal gehörig  zur Brust nehmen. Wenn ich der Arbeitgeber von Geistlichen egal welcher  Ausrichtung wäre, denen würde ich das Gehalt auf null kürzen, wenn ich  sie nicht gleich in die Wüste schicken würde.
Was mich so sauer  macht? Die totale Arbeitsverweigerung der göttlichen Angestellten auf  Erden. Die einen beschäftigen sich rund um die Uhr seit Jahren, wenn  nicht seit Jahrzehnten nur mit sich selber. Mal geht es ums Geld, mal um  kriminellen Umgang mit den ihnen anvertrauten Menschen. Das wäre so,  als wenn die Leute bei VW schon seit Jahren nur diskutierten aber nicht  ein Auto bauen würden. Der Autobauer wäre pleite und die Leute würden  dem Unternehmen die kalte Schulter zeigen. Genau das machen gerade so  viele Katholiken, dass es schwieriger ist, einen Austrittstermin als  einen Impftermin zu bekommen.
Und die anderen? Die sind gar nicht  da. Die evangelischen Gottesmitarbeiter scheinen sich alle ins Exil  begeben zu haben. Zumindest habe ich den Eindruck, dass ich denen völlig  egal bin, dass sie ihren Job sehr schlecht, wenn nicht gar nicht  machen. Sie verstecken sich hinter irgendwelchen weltlichen Anordnungen.
Ja,  Geistliche sind Staatsbürger im Talar, aber es sind eben auch und  zuerst göttliche Mitarbeiter, die vor allem dann für die Menschen da  sein sollten, wenn es denen nicht gut geht. Hätte es solche Menschen  nicht gegeben, so wäre es wohl nie in Polen zur Gründung der  Gewerkschaft Solidarnosc, nie zum Ende der DDR, nie zum Ende der Teilung  Europas gekommen. Da haben sich zumindest einige von Gottes  Mitarbeiter nicht um Staat und seine Anordnungen gekümmert.
Damals  waren auch die Kirchen offen, es gab Ansprechpartner und zumindest  Teile des göttlichen Personals bezogen Stellung, machten ihren Job,  waren für die Leute da. Davon merke ich wie schon gesagt heute nichts  und die Leute kehren zumindest der Kirche den Rücken. Ich hoffe, sie  werden dann nicht gleich gottlos. Manchmal frage ich mich, warum  überhaupt noch Kirchenglocken läuten. Schließlich sollen die zum Gebet  rufen und nicht nur die Zeit verkünden. Doch wenn kein Gebet  stattfindet, wenn die Kirchentüren in viel zu vielen Fällen geschlossen  bleiben, wenn Gottes Mitarbeiter ihre Arbeit verweigern, dann kann man  auch die Kirchenglocken schweigen lassen.
Schweigen, das ist  nicht etwas, was die Beste Frau der Welt und ich beim Frühstück machen.  Aber, wir regen uns schon auf – beispielsweise über Gottes Personal.
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Volker, Agnes, Karl
Foto: Pixabay




