
Madeira,  das ist fast so etwas wie portugiesisches Kernland. Als die Insel 1419  von den portugiesischen Entdeckern Tristão Vaz Teixeira, Bartolomeu  Perestrelo und João Gonçalves Zarco entdeckt wurde, musste niemand davon  "überzeugt" werden, nun Untertan der Krone zu sein, denn die Insel war  unbewohnt.
Das änderte sich so schnell, dass man schon nach 37  Jahren den bis heute legendären Madeira-Wein vor allem nach England  exportierte. Seitdem ist die Beziehung der Insulaner und der Briten eine  sehr enge. 
Bis heute gehören Engländer zu einer der größten  Auswanderergruppen auf Madeira. Hier gibt es englische Firmen, Hotels  und auch Weingüter. Darüber verrate ich demnächst mehr. 
Wie eng  die Beziehung der beiden Inselvölker ist, zeigt sich auch, dass es hier  gefühlt keinen gibt, der nicht englisch spricht. Ich meine nicht nur,  dass man einige Brocken kann, sondern man kann sich mit den Madeirern  gut auf englisch unterhalten. Das ist so im Tourismusbereich, bei den  Händlern und selbst die Putzfrau spricht englisch.
Für die gute  Beziehung war einer der prominentester Inselbesucher zumindest  mitverantwortlich. Ich meine Winston Churchill, den berühmten  britannische Premierminister des 2. Weltkrieges und Nobelpreisträger. Er  verbrachte im Januar 1950 12 Urlaubstage auf Madeira und hinterließ  damit tiefe Spuren für den Tourismus der Region.
Dass das  Reid's  Palace Hotel eine Einladung an den Politiker im Sommer 1949 schickte,  um seine Neueröffnung nach dem 2. Weltkrieg gebührend zu feiern, ist  eher fast vergessen. Auch dass  Winston Churchill Madeira am 1. Januar  1950 an Bord des Schiffes Durban Castle erreichte, weiß längst nicht  mehr jeder. Er wurde übrigens von seiner Frau, seiner ältesten Tochter,  zwei Sekretärinnen, einem persönlichen Diener, einem Leibwächter und  noch vom Oberst Frederick Deakin, der ihm beim Schreiben seiner Memoiren  unterstützte, auf seinen Inseltrip begleitet.
Doch in die  Geschichte ging der Besuch von Winston Churchill ein, weil ihn der  Fotograf Raul Perestrelo in Câmara de Lobos, sieben Kilometer westlich  von Funchal, bei seinem Hobby fotografierte. Dieses Foto ging um die  Welt und zeigte den Hobbymaler, der am Eingang der Kleinstadt seine  Staffellei und seine Leinwand aufbaute. Er ließ sich nieder und malte  die Bucht und die Insel. Die Plastik, die nicht ganz am historischen  Punkt steht - dort weist ein Schild auf den Maler hin - ist heute eines  der beliebtesten Fotomotive Madeiras und manchmal muss man hier  anstehen, um sich neben den einstigen Besucher fotografieren zu lassen.
Die Beste Frau der Welt und ich machen das, was Winston Churchill sicherlich auch gemacht hat - frühstücken.
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Fabian, Sebastian, Ursula
Foto: genussmaenner.de
Morgengruß von Helmut Harff: Wenn einer eine Reise tut - Teil 16
Die Briten und ein ganz prominenter Besucher
Veröffentlicht am: 20.01.2022
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