Gestern habe ich mir die aus meiner Sicht grottenschlechte Übertragung der Amtseinführung von Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika angesehen. Ich fand es ziemlich langweilig – bis auf die Rede von Donald Trump.
Wie erwartet sieht er sich fast gottgleich, wie erwartet will er die USA zu noch nie gekannter Größe bringen, wie erwartet kommt für ihn sein Land an erster Stelle – und dann nichts. So eine Rede habe ich wohl noch nie gehört. Das meine ich nicht nur inhaltlich, sondern wie er redete, kenne ich zumindest aus dem Europa nach dem 2. Weltkrieg nicht. Vieles von dem, was er ankündigte, betrifft zumindest auf den ersten Blick vor allem die USA, die er ja von Gott bevorzugt sieht. Was ganz sicher Anlass zur Sorge ist, sind seine Äußerungen zu Panama, zu Mexiko und die Aussage, die USA auch territorial auszuweiten – ganz zu schweigen von seinen wirtschaftspolitischen Ankündigungen.
Doch wie geht man mit einem US-Präsidenten um, dem die einen eine Realitätsferne zusprechen, den die anderen auch nicht so ganz verstehen, der sich selber als Dealmaker sieht? Was wird ein Geschäftemacher machen wollen? Richtig, der will nicht reden, der will Geschäfte, der will Deals machen. Das sollte uns ja entgegen kommen. Deutsche treffen sich ja gern für kurze Zeit auf dem Flughafen, bereden die Dinge und fliegen nach Unterschriften unter die Verträge wieder jeder in seine Richtung. Leider sehe ich unter unseren Politikern – Mann, Frau, Divers – niemanden, der auch nur annähernd das Zeug zum Dealmaker hat. Alles und jedes muss aus allen Richtungen betrachtet und abgeklopft werden, bevor es noch x-mal durchgekaut und genauso oft umgeändert wird, bevor man zur Unterschrift kommt. Das ist ganz sicher mit einem Mann wie dem aktuellen US-Präsidenten nicht machbar.
Doch was tun? Was tun in Deutschland und was tun in der Europäischen Union? Selber zur Weltmacht werden, selber zu einer wirtschaftlichen und vor allem militärischen Weltmacht werden? Selber zu einer bedeutenden Atommacht werden? Die USA – das sind nur 4,2 Prozent der Weltbevölkerung und nur 15 Prozent der Weltwirtschaft. Sind wir da wirklich von den Vereinigten Staaten, von Donald Trump anhängig? Ja sind wir, denn wir haben weite Teile der Welt sträflich vernachlässigt, uns von den USA weitgehend anhängig gemacht. Da ist es verdammt schwer gute Deals einzufädeln, zumal, wenn es keine Dealmaker gibt. Zumindest ich sehe keine.
Was ich sehe ist mein Frühstück mit der Beste Frau der Welt. Mit ihr Deals auszuhandeln ist immer ein Vergnügen.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Agnes, Meinrad, Ines
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Dealmaker gesucht
Was macht man mit dem US-Präsidenten …
Veröffentlicht am: 21.01.2025
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang