Das in sechs Jahrzehnten entstandene Werk von Squaw Hildegard Rose (1942-2017) zeichnet sich durch seine Farbigkeit, die meist in dunklen Nachttönen gehalten ist, und die in den häufig informellen Strukturen entstehenden Bildräume aus.
In unterschiedlichen Materialien, Malerei, Zeichnung, Fotografie, aber auch collagenhaften und installativen Arbeiten entfalten sich diese Räume durch einen langsamen Arbeitsprozess, in dem sich die Künstlerin meditativ mit jedem einzelnen Bild und seinem Schaffensprozess auseinandersetzte. Besonders in Roses Malerei zeigt sich dieses Bewusstsein in einer besonderen Atmosphäre, die sich soghaft auf die Betrachter:innen überträgt.
In allen ihren Werken wird das “Prinzip der Brechung anschaulich, das vom Eindeutigen zum Mehrdeutigen führt, vom Bekannten zum Fremden, vom Eindeutigen zum Mehrdeutigen führt, vom Bekannten zum Fremden, vom Tradierten zum Neuen” (Rolf Gunter Dienst, 1985). Auch wenn darin eine gewisse Freiheit liegt, sieht man den Arbeiten Roses trotzdem ein genaues Auge für Komposition und Farbgebung an, sind die Werke präzise gearbeitet, setzt die Künstlerin die Materialität und Schichtung der Farbe und das Aufbrechen der Oberfläche bewusst und planerisch ein.
In ihren späteren Arbeiten erweitert Squaw Hildegard Rose die verwendeten Materialien um Fundstücke und zweckentfremdete Objekte. So entsteht eine Serie, in der sie Röntgenaufnahmen als Bilduntergrund und Collagenstücke benutzt. Auffällig ist ihr Interesse für verlassene Kasernen der NVA und der sowjetischen Armee, die sie in und um Potsdam aufsuchte, fotografierte und aus denen sie Relikte mitnahm. Teilweise tauchen diese in ihren Arbeiten wieder auf, werden zum Collagematerial oder zum Gegenüber für ein gemaltes Stück.
Die Ausstellung “Das geheimnisvolle Ganze” im Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V. vereint in einer Übersicht Squaw Hildegard Roses Arbeiten aus allen Jahrzehnten und Werkphasen ihrer künstlerischen Arbeit und bietet einen Überblick über ihr vielschichtiges OEuvre.
Squaw Hildegard Rose wurde 1942 in Kiel geboren und verstarb 2017 in Potsdam. Sie studierte von 1961 bis 1962 Buchgrafik und Grafik an der Muthesius-Werkschule für Handwerk und angewandte Kunst in Kiel bevor sie 1962 an die Staatliche Hochschule für Bildende Künstle Braunschweig wechselte, wo sie bis 1963 studierte. 1963 heiratete sie Hans-Joachim Rose, mit dem sie 1964 nach Berlin zog. 1966 und 1973 wurden dort die Söhne Daniel und Benjamin geboren. 1981 nahm sie ihre künstlerische Tätigkeit wieder auf, obwohl sie zunächst kein Interesse hatte auszustellen. Ab 1986 nahm sie ihre Ausstellungstätigkeiten auf und beteiligte sich bis zu ihrem Tod an einigen Ausstellungen vorwiegend in Berlin und Potsdam. Im Jahr 2000 zog sie mit ihrem Mann nach Potsdam. Sie war Mitglied der GEDOK (1986-2001), des BBK Berlin (bis 2002) und des BV Kärnten (Österreich). Roses künstlerischer Nachlass ist zu großen Teilen durch den Verein “Private Künstlernachlässe Brandenburg e.V.” erfasst und im Internet einsehbar.
Zeitgleich zur Ausstellung erscheint das Buch “Squaw Hildegard Rose: Das geheimnisvolle Ganze. Erinnerungen an die Malerin und an ihr Werk.” herausgegeben von Sibylle Badstübner-Gröger und in Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Rose im PalmArtPress Verlag.
Veranstaltungen
Sonntag, 19. Januar 16 Uhr
Finissage und Neujahrsempfang des Kunstvereins KunstHaus Potsdam (um Anmeldung wird gebeten)
Öffnungszeiten des KunstHaus Potsdam
mittwochs bis sonntags 12–17 Uhr
Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V.
Ulanenweg 9
14469 Potsdam
0331 2008086
info@kvkhpotsdam.de
vorstand@kvkhpotsdam.de
kvkhpotsdam.de
Bild: Squaw Hildegard Rose, o. T. (Raumschwingungen/„Kleine wirbelnde Formen“), 2009
Foto: Michael Lüder
SQUAW HILDEGARD ROSE „DAS GEHEIMNISVOLLE GANZE“
... zu bestaunen im Kunstverein KunstHaus Potsdam
Veröffentlicht am: 06.12.2024
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