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Autobauer mogeln noch immer

Autos verbrauchen mehr als angegeben

Es wird schon so lange über die Abweichungen der Herstellerangaben zum Spritverbrauch eines Autos von der Realität diskutiert, dass man meinen sollte, dieses Thema müsste sich eigentlich inzwischen erledigt haben.

Doch weit gefehlt: Stattdessen hat sich die Diskrepanz zwischen Fantasie und Wirklichkeit seit 2001 mehr als vervierfacht. Damals betrug die Differenz zwischen dem offiziellen und dem realen Spritverbrauch bei Neuwagen im Mittel noch etwa 8 Prozent. Im Jahr 2017 hingegen lag der Mehrverbrauch bei rund 39 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Studie der Umweltorganisation International Council on Clean Transportation (ICCT) zum Kraftstoffverbrauch von Neuwagen hervor.

Danach haben alle Vorwürfe gegen die Autoindustrie in dieser Hinsicht bislang erschreckend wenig gebracht: Kunden können sich auf die von den Herstellern ausgewiesenen Verbrauchsdaten nach wie vor nicht verlassen. Denn nach der jüngsten Erhebung des ICCT wird für die Autofahrer der Betrieb ihres Fahrzeugs aufgrund des abweichenden Spritkonsums deutlich teurer, als gedacht – beim Spitzenreiter in dem Hersteller-Ranking der Umweltorganisation sogar fast um das Doppelte. Dieser Wagen benötigt demnach nämlich 48 Prozent mehr Treibstoff als von seinem Hersteller offiziell ausgewiesen. Wie das ICCT errechnete, sollen sich die Mehrkosten beim Treibstoff wegen der fehlerhaften Herstellerangaben für einen Autobesitzer im Durchschnitt auf rund 400 Euro jährlich belaufen.

Doch damit nicht genug: Da die Verbrauchswerte eines Fahrzeugs auch immer mit seinen Kohlendioxid-(CO2)-Emissionen zusammenhängen, leidet unter den falschen Herstellerangaben auch die Umwelt. Denn aufgrund der Tricksereien dürfte nur knapp die Hälfte der auf dem Papier erbrachten CO2-Reduktionen seit dem Jahr 2001 tatsächlich erreicht worden sein, befürchtet das ICCT. Deshalb hält der Geschäftsführer der Umweltorganisation in Europa, Peter Mock, Strafen für Autoproduzenten, die sich mit unzutreffend niedrigen Verbrauchsangaben einen Vorteil verschaffen wollen, für angebracht und notwendig. Nur so könne es gelingen, die Abweichung zwischen den ausgewiesenen und den tatsächlichen Werten in den kommenden Jahren endlich wieder deutlich abzusenken, meint Mock.

Für seinen neuen Report wertete das ICCT die Daten von mehr als 1,3 Millionen Fahrzeugen aus acht europäischen Ländern aus. Dabei wurden 15 unterschiedliche Quellen berücksichtigt – darunter auch Testberichte von Auto-Fachzeitungen sowie Informationen von entsprechenden Internetseiten. Ebenfalls in die Auswertung integriert wurde eine groß angelegte Umfrage der Bundesregierung zum Mobilitätsverhalten der Bevölkerung hierzulande, das sogenannte Mobilitätspanel. Das ICCT analysiert seit 2012 Daten zum Kraftstoffverbrauch von Neuwagen, bezieht aber auch ältere Daten in seine Vergleiche mit ein.

Erfreulich an der jüngsten Studie war, dass die Diskrepanz zwischen den von den Herstellern angegebenen Verbrauchsdaten und den tatsächlichen Verbräuchen im Alltag zuletzt geringer geworden ist. Wie das ICCT nämlich weiter mitteilte, hat sich die Abweichung der Realität von den „geschönten“ Angaben 2017 gemessen am Vorjahr um einen Prozentpunkt verringert. Nun scheint man aber auch vonseiten des Gesetzgebers die Lücke zwischen Dichtung und Wahrheit bei den Verbrauchs- bzw. Emissionsangaben endlich wirklich schließen zu wollen.

So verpflichtet die EU die Hersteller ab 2021, den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen ihrer Autos mit Verbrauchsmessgeräten realistisch zu erfassen und aufzuzeichnen. Die so erhobenen Daten sollen Verbrauchern ebenso wie Wissenschaftlern zugänglich gemacht werden. Spätestens dann sollte es aus Sicht des ICCT auch unehrlichen Herstellern an den Kragen gehen – und zwar konsequent mit spürbaren Strafen, wie Europa-Geschäftsführer Mock fordert.

Quelle: Goslar-Institut

 


Veröffentlicht am: 26.05.2019

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